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Böblingen

Buch: Dr. Scholz' Kindheit in schweren Zeiten

Buchvorstellung am Sonntag, 14. Dezember in der Galerie Zehntscheuer, Beginn ist um 11 Uhr.

Von Ronald Lars
Dr. Günter Scholz stellt am Sonntag sein Buch vor.

Dr. Günter Scholz stellt am Sonntag sein Buch vor.

Bild: Staber/Archiv

Böblingen. Am Sonntag, 14. Dezember, 11 Uhr stellt der ehemalige Böblinger Kulturamtsleiter Dr. Günter Scholz im Museum Zehntscheuer, Pfarrgasse, sein neues Buch „Kindheit in schweren Zeiten“ vor.

Darin berichtet er als Zeitzeuge über seine Erlebnisse in den Kriegs- und Nachkriegsjahren. Er wurde 1940 in Plauen geboren. Die sächsische Großstadt mit ihrer Rüstungsindustrie erlitt im Zweiten Weltkrieg 14 schwere Bombenangriffe. Am 19. März 1945 kam er mit seiner Mutter bei einer Panik im Luftschutzbunker fast ums Leben.

Günter Scholz schildert die Nachkriegsjahre in der sowjetischen Besatzungszone mit Hunger Kälte und Not, aber auch die „schönen“ Seiten seiner Kindheit. Trümmer und Ruinen wurden damals zum Abenteuerspielplatz der besonderen Art. Er und seine Freunde kletterten auf Dampfwalzen in still gelegten Bauhöfen herum, spielten auf liegen gebliebenen Straßenbahnen Fahrer und Schaffner, und wurden auf defekten Lkws zu Kapitänen der Landstraße.

Das Buch endet 1949 mit der dramatischen Flucht in den Westen in einem über 30 Kilometer langen Nachtmarsch.

Auch die Stadt Böblingen wurde vielen Flüchtlingen zur neuen Heimat. Als Stadthistoriker und Museumsleiter hat Scholz hier später zahlreiche Ausstellungen und Veröffentlichungen über den Zeitraum von der verheerenden Bombennacht am 7./8. Oktober 1943 über die schwierigen Nachkriegsjahre bis hin zum wirtschaftlichen Aufschwung der 1950er Jahre vorbereitet. In seinem Buch ordnet der Historiker seine bewegenden Erinnerungen in die größeren Zusammenhänge ein.

Es ist im Vergangenheitsverlag Berlin erschienen und kann im Buchhandel und bei der Lesung gekauft werden. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit den Museumsfreunden Böblingen statt. Der Eintritt ist frei.