Drehbuch-Preis für das Unterrieden
Beide Teams wurden von ihrem Deutschlehrer Wolfgang Braun betreut. Die Preisverleihung fand im SWR-Funkhaus in Stuttgart statt.
Als „Startdrehbuch“ dienten drei Szenen der Geschichte „Djamil und das Bike“ des Autors Peter Hauser. Die vier Freunde Djamil, Elona, Julian und Luca verbringen den Abend im Jugendhaus. Doch plötzlich verschwindet Djamil mit Julians neuem Fahrrad…; Ausgehend von dieser Vorgeschichte schrieben die Schülerinnen eine Fortsetzung. „Wir haben uns nicht so sehr auf den Kriminalfall fokussiert, sondern wollten die Beziehungen zwischen den Hauptpersonen hervorheben und haben dort unseren Schwerpunkt gesetzt“, erklärt Nadine Bela.
„Nicht alles ist, wie es scheint“
Eine der Hauptpersonen des Drehbuchs ist zudem ein Flüchtling, der aber schon seit einigen Jahren in Deutschland lebt. „Wir wollten uns an aktuellen Themen orientieren und fanden, dass die Flüchtlingsthematik immer noch sehr präsent ist und gut in die Geschichte reinpassen würde“, führt Rosaly Mäule weiter aus. „Vorurteile und Misstrauen sind ein zentraler Punkt unserer Story. Uns war klar, dass wir uns damit vom ursprünglichen Kriminalfall entfernen, aber wir wollten mit der Geschichte zeigen, dass nicht immer alles so ist, wie es auf den ersten Blick wirkt.“
Der Mut der Schülerinnen, die Geschichte gekonnt in eine neue, spannende Richtung zu lenken, konnte die Jury überzeugen. Ihr Beitrag kam unter die zehn besten Drehbücher. Somit wurde das Autorenteam vom Gymnasium Unterrieden zur Preisverleihung ins SWR-Funkhaus nach Stuttgart eingeladen. „Wir haben überhaupt nicht mit einem Preis gerechnet, sind aber natürlich hingefahren“, berichtet Nadine Bela. In Stuttgart bekamen die Schülerinnen eine Führung durch das SWR-Funkhaus. Anschließend fand die Preisverleihung statt.
Vor laufenden Kameras wurde zunächst das Team von Joanna Klein, Lisa Renz, Solveig Schmid und Sabrina Meltsch auf die Bühne gerufen und mit dem fünften Platz geehrt. Zu ihrer großen Überraschung wurden Nadine Bela, Rosaly Mäule und Vivian Prey als letzte aufgerufen und mit dem Hauptpreis ausgezeichnet. Die Preisverleihung wurde auch in der Sendung SWR Aktuell Baden-Württemberg ausgestrahlt und ist in der SWR-Mediathek zu finden.
Die Schülerin Vivian Prey beschreibt ihre Reaktion folgendermaßen: „Im Moment fühle ich mich total überfordert. Wir müssen jetzt eine ganze Menge organisieren.“ Denn der Hauptpreis besteht in der Verfilmung der eigenen Geschichte mit einem professionellen Drehteam. Der Film wird eine Länge von circa 15 bis 20 Minuten haben und online verfügbar sein. Anfang Juni wird voraussichtlich gedreht werden.
Bis dahin müssen die Schülerinnen ein Filmteam zusammenstellen: Schauspieler casten, Requisiten organisieren, Mitarbeiter für Kamera, Ton und Schnitt finden und vieles mehr vorbereiten. „Ich hab‘ keine Ahnung, was auf uns zukommt, aber ich glaube, dass das echt toll wird und wir sehr viel Spaß haben werden“, freut sich Vivian Prey. Vielleicht lassen sich hierfür auch Filmtalente aus den Theater-AGs und der Video-AG am Gymnasium Unterrieden begeistern.
Der Wettbewerb „Tatort Bodensee“ ist eine Gemeinschaftsproduktion des Landesmedienzentrums Baden-Württemberg, der Stiftung Medien-Kompetenz Forum Südwest und der LFK Baden-Württemberg. Verantwortlich für die Projektorganisation ist das Landesmedienzentrum Baden-Württemberg. Ziel des Drehbuch-Wettbewerbs ist es, die Filmbildung in Baden-Württemberg weiter zu stärken und Anreize für Jugendliche zu schaffen, sich mit dem Film als Ausdrucksmittel auseinanderzusetzen. Mehr unter www.tatort-bodensee.de im Netz.