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Anfangs waren es fünf Küken

Dunkle Wolken über dem Schwanensee: Nur noch zwei Küken leben

Bei der Holzgerlinger Burg Kalteneck ist wieder ein Schwanenkind von Hänsel und Gretel gestorben.
Von Esther Elbers
Gretel mit ihren beiden Kindern im Burggraben.

Gretel mit ihren beiden Kindern im Burggraben.

Bild: Elbers

Holzgerlingen. Drei Schwanen-Fans sitzen auf den Stufen beim Gewässer an der Holzgerlinger Burg Kalteneck und halten respektvoll Abstand zu Hänsel, Gretel und ihrem Nachwuchs. Das Gespräch dreht sich um die Schwanenfamilie – und darum, dass nur noch zwei der fünf Küken, die vor einigen Wochen geschlüpft sind, leben.

Schnabel eingeklemmt

Der jüngste Todesfall ereignete sich vor wenigen Tagen: Ein Schwanenkind tauchte im seichten Wasser am Rand – in der Nähe der Futterstelle den Kopf unter die Oberfläche, um am Seegrund nach Insekten, Gras oder Moos zu suchen. Dabei ist es wohl mit dem Schnabel in einer Fuge zwischen den Steinen stecken geblieben und ertrunken, berichtet Arthur Braun, Hausmeister der Burg Kalteneck. Als er den kleinen Schwan entdeckte, war er bereits tot. „Wir haben ihn begraben“, sagt der menschliche Schwanenvater.

Arthur Braun ist deprimiert, dass auch in diesem Jahr wieder Küken sterben. Er kümmert sich intensiv um die Tiere, füttert sie mit speziellem Futter und hat in Absprache mit der Stadtverwaltung zwei Wildtierkameras am Burggraben installiert, um herauszufinden, weshalb immer wieder kleine Schwäne ums Leben kommen (die SZ/BZ berichtete). Doch in diesem Jahr haben weder Marder noch Raben den Nachwuchs getötet, wie die Kamera-Aufzeichnungen gezeigt haben. Vielmehr wurde ein Küken versehentlich von Schwanenmama Gretel im Nest zerdrückt, ein anderes Küken war offenbar krank – wahrscheinlich von Parasiten befallen. Und jetzt das Unglück unter Wasser.

Nun heißt es, Daumen drücken, dass die zwei verbliebenen Schwanenkinder überleben. Und, ganz wichtig: Besucher sollten Rücksicht nehmen und Abstand zu den Tieren halten.