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zu: 13 Städte im Land klagen gegen die Schließung ihrer Notfallpraxen

Ein Dank an unsere Notfallpraxen

Jeder Bürger, jede Bürgerin, egal welchen Alters, kann unvermittelt in eine medizinische Notlage geraten.

Von Dr. Andreas Weidling, Dagersheim

Wie die Presse berichtete, klagen 13 Städte im Land vor dem Sozialgericht Stuttgart gegen die Schließung ihrer Notfallpraxen. Darunter auch Herrenberg. Auf den Ausgang darf man gespannt sein. Zu hoffen ist, dass nicht nur Herrenberg, sondern auch Sindelfingen und Leonberg ihre wichtigen Notfallpraxen langfristig sichern und erhalten können.

Dies ist eine Aufgabe der Politik, insbesondere unseres Kreistags und des Landtags in Stuttgart. Jeder Bürger, jede Bürgerin, egal welchen Alters, kann unvermittelt in eine medizinische Notlage geraten. In einer sehr wirtschaftsstarken und damit finanzkräftigen Region wie der unsrigen sind die Mittel vorhanden, um mobile Rettungsdienste wie auch Notfallpraxen mit allem, im wahrsten Sinne des Wortes „Not-Wendigen“ auszustatten. Das wäre, nach meinem Ermessen, eine „Ehrensache“.

Viele junge Ärztinnen und Ärzte schauen interessiert auf die Möglichkeit und Vorteile einer Praxistätigkeit. Der Beruf der Hausärztin/des Hausarztes ist dabei besonders attraktiv: Nicht zuletzt, weil er, im Gegensatz zur Klinik, durch den Wegfall von Nacht- und Wochenend-Diensten, eine sehr gute „Work-Life-Balance“ ermöglicht. Was vor allem für Familienmütter und -väter unter den Medizinern von Bedeutung ist.

Dieses wichtige und attraktive Argument für den Start in einer Praxis, für die Versorgung der Patienten vor Ort, steht auf dem Spiel: Die Notfallpraxen, in Teilen von niedergelassenen Hausärzten personell unterstützt, garantieren gerade jetzt, an verlängerten Feiertagswochenenden, das wichtige Durchatmen des stark geforderten Praxis-Personals. Ein hohes Gut, das nicht nur Ärztinnen und Ärzten, sondern auch Patientinnen und Patienten, ob jung oder alt, etwas wert sein dürfte.

Dr. Andreas Weidling, Dagersheim