

Hier kommen ein großes Dankeschön und ein Au revoir für den Frankreich-Liebhaber von seinen Kollegen.
„Mit einem von ihm verfassten Leserbrief über die Sindelfinger Stadtranderholung fing vor über 42 Jahren alles an. Der Meinungsbeitrag von Peter Bausch machte Eindruck bei Redakteurin Sybille Schurr, die den jungen Mann aus einer der ältesten Sindelfinger Familien zur Mitarbeit bei der Sindelfinger Zeitung motivieren wollte. Auf die Schnelle ging bei Peter Bausch schon damals nichts. Erst nach einem Frankreich-Aufenthalt und einem zufälligen Treffen mit Sybille Schurr und Fotograf Friedrich Stampe in der Taverne ‚Sorbas‘ bei der damaligen Total-Tankstelle ‚funkte‘ es zwischen peb und der SZ. Kurze Zeit später landete auch ich bei der Sindelfinger Zeitung und damit haben wir beide über 4 Jahrzehnte zusammen Zeitung gemacht. Danke peb für das, was ich von Dir gelernt habe und was Du für die SZ/BZ geleistet hast. Unter Deiner Ägide hat der lokale Kulturteil der SZ/BZ Maßstäbe gesetzt. Deine präzise und gleichzeitig anschauliche Berichterstattung über die Haushalte der Stadt Sindelfingen war beispielhaft. Und Deine Bücher über Sindelfingen und den Kreis Böblingen sind Dokumente der Zeitgeschichte. Auch wenn Du Dich jetzt erst einmal nach Tunis verabschiedest – wir hoffen sehr, dass wir auch künftig noch viel von Dir lesen.“ Jürgen Haar
„Bis zu seinem letzten Tag hat er mit seiner Fußball-Leidenschaft hinter dem Berg gehalten. ‚Ich war mit meinem Vater früher oft in Karlsruhe, seither bin ich KSC-Fan‘, sagte Peter Bausch am Mittwoch. Mir ist deshalb, als glühendem Anhänger des VfB Stuttgart, aber nicht die Kinnlade heruntergefallen. Kollege Bausch kann man einfach nicht böse sein und schon gar nicht wegen dieses Vereins im Badischen.“ Philipp Hamann
„Toller Kerl, toller Journalist: Das große Ganze auch dann zu erkennen, wenn sich der Blick aufs Detail richtet, ist nicht gerade leicht. Komplexes lässt er einfach erscheinen, weil seine Sprache geschliffen ist. Kurz gesagt: Er kann es halt, mir hat das immer gefallen. Noch mehr als das aber seine Freude an den kleinen Genüssen. ‚peb‘ meint heute noch, Jockel Küblers Kopfball an den Pfosten im Floschenstadion klatschen zu hören. Auch seine DJ-Stunden in Sindelfinger Kult-Diskotheken sind unvergessen. Vielleicht sogar samt 17-Minuten-Stehbluesrunde zu Iron Butterflys ‚In a gadda da vida‘. Das alles spricht Bände. Wer sich so öffnet, saugt vieles auf. Schön, dass ‚peb‘ mich daran teilhaben lässt. Noch schöner, wenn es – leider viel zu selten – bei einem Gläschen Rotwein passiert.“ Jürgen Wegner
„Ich lernte ‚peb‘ im Jahr 2007 kennen. Damals machte ich mein erstes Praktikum bei der SZ/BZ und mein Herzensverein, natürlich der VfB, wurde im selben Jahr Deutscher Meister. Beim Fußball gehen unsere Meinungen weit auseinander, ‚peb‘ hält es ja eher mit Mannschaften, die in blauen Trikots auflaufen. Damals qualmte ‚peb‘ noch gewaltig und es war unvorstellbar, dass er dieses Laster einmal aufgeben würde. Aber wo ein Wille ist, da ist ein Weg. Im Jahr 2017, als ich als Redakteur bei der SZ/BZ begann, legte ‚peb‘ nach über 40 Jahren den Glimmstängel zur Seite. Und er scheint zu Recht ziemlich stolz darauf zu sein. Der Spruch: ‚Jetzt geh ich mal wieder eine Runde Nichtrauchen‘, wurde zum Running Gag. Ich bin mir sicher, auch im Unruhestand wird es ihm nicht langweilig werden. Es fällt mir schwer, aber für ‚peb‘ mache ich eine Ausnahme: ‚Allez, les Bleus.‘“ **Daniel Krauter **
„Der ‚peb‘ ist schuld daran, dass ich seit fast 25 Jahren für die SZ/BZ schreibe. Sein Kumpel, Musikschulleiter Markus Nau, war einst mit meiner Mutter auf einer gemeinsamen Skiausfahrt. Im Sessellift erzählte Nau: ‚Der ‚peb‘ sucht Leute.‘ Meinen ersten Artikel schrieb ich über ein Orgelkonzert – und bin beim Schreiben tausend Tode gestorben. Der ‚peb‘ aber fand’s gut und hat damit den Grundstein dafür gelegt, dass wir Kollegen bei der SZ/BZ wurden. In all den Jahren war er aber noch viel mehr als ein Kollege. Er beherrscht sein Handwerk so souverän, dass manche seiner Texte zur Kunst werden. Dass er das selbst nie sagen würde, ist ein Grund für unsere Freundschaft. Danke peb!“ **Tim Schweiker **
„Kaum zu glauben, aber wahr: Mit Peter Bausch konnte man über fast alles reden. Seine Leidenschaft galt seit jeher nicht nur (französischem) Wein, auch bei Autos kennt er sich aus wie wenige. Am beeindruckendsten – und erfreulichsten – fand ich aber, dass sich Peter nicht nur für Rock- und Popmusik aus seiner eigenen Jugend begeistern konnte (oder für Hohe Kunst allgemein), sondern stets auch neuen Sounds und Bands aufgeschlossen war. Ja, da liegt wahrscheinlich das Geheimnis ewiger Jugend: Immer offen und neugierig sein. Weiter so, mein Lieber.“ Roman Steiner
„Nationalhymnen halte ich für völlig überbewertet – und das schon lange bevor Mesut Özil für das Nichtsingen des Deutschlandlieds angefeindet wurde. Nichtsdestotrotz haben mir zwei Hymnen – bezogen auf die Melodie – immer schon gefallen: die russische und die französische. Letztere habe ich in der Redaktion oftmals mit der ersten Textzeile ‚Allons enfants de la Patrie‘ angestimmt, sobald ich Peter an seinem Rechner sitzen sah. Und egal wie vertieft unser Wahl-Franzose auch in seine Artikel war, ein martialisches ‚Le jour de gloire est arrivé!‘ konnte er sich, begleitet von einem Lachen, immer abringen. Das ist gleichzeitig auch die einzige ‚kriegerische‘ Äußerung, die ich von ‚peb‘ in über zwei Jahrzehnten der Zusammenarbeit gehört habe. Adieu, gentilhomme! À bientôt!“ Edip Zvizdiç
„Wie kann ein Mensch nur so viele Namen und Geschichten dazu im Kopf haben? Das habe ich mich immer wieder beeindruckt gefragt, als ich mit ‚peb‘ auf der Sindelfinger Mai-Hocketse und den Jahrgangsfeiern unterwegs war oder er mir die Fäden im Kultur-Netzwerk der Stadt erklärt hat. Die Sindelfinger und ihre Geschichten kennt er wie kein anderer. Fast drei Jahre lang durfte ich von ‚peb‘ lernen. Und ich muss sagen: Seine Begeisterung steckt an. Danke dafür.“ Rebekka Groß
„In jungen Jahren waren wir zwei Heißsporne in der Redaktion, die unterschiedlicher kaum sein konnten. Diskussionen mit Dir über Geld und die immateriellen Werte der Welt waren hart, aber nie verletzend. Mit jedem grauen Haar auf unseren Häuptern sind wir uns näher gekommen und das, lieber peb, nicht nur, weil Du Dir irgendwann einen Mercedes und eine Wohnung gekauft hast. Durch Deine Sicht auf viele Dinge habe ich oft erst begriffen, dass es sich lohnt, auch die andere Seite der Medaille zu betrachten, und erst danach zu entscheiden, was Vorder- und was Rückseite ist. Danke.“ Karlheinz Reichert
„‚peb‘ war und ist für mich immer ein Kollege gewesen, der die Tugenden des guten Lokaljournalismus gelebt und verkörpert hat. Im Gespräch mit den Menschen der Stadt, interessiert an den Geschichten hinter dem Offensichtlichen und vor allem: stets fair. ‚Nein, das schreibe ich so nicht‘, diesen Satz habe ich in unseren knapp 40 gemeinsamen Berufsjahren mehr als einmal gehört – und er hat damit immer recht gehabt. Sindelfingen ist für ihn nicht Provinz, sondern ein Lebensmittelpunkt. Davon gab und gibt es auch noch weitere – wenigstens zeitweise –, was ihm den Blick von außen auf seine Heimat erlaubt. Wer Peter ein ganz klein wenig in die Seele blicken will, der sollte auf dem Bouleplatz im Sindelfinger Sommerhofenpark vorbeischauen, ihm beim Spiel zuschauen oder noch besser: einfach mitspielen. Leidenschaftlich, fair, hilfsbereit, kontaktfreudig, offen, ohne Vorurteile teilt er dort Lebenszeit mit seinen Mitspielern. Merci pour tout, bis bald. Ich freue mich auf unsere nächsten Begegnungen.“ Hans-Jörg Zürn
„Na ja, für seine kleinen Fluchten nach Frankreich haben wir den peb wohl immer ein wenig beneidet. Was sich unter anderem in der Anrede ‚frankophiler Käselutscher‘ – frei nach Väterchen Franz Josef Degenhardt – äußerte. Aber das war nicht böse gemeint, schließlich war er für mich nicht nur ein lieber Kollege, sondern eine Respektsperson. Ein Mann mit Rückgrat. Dies konnte zwar in langen Diskussionen auch nervenaufreibend sein, aber für die Zeitung und ihre Inhalte war es sicher ein Gewinn. 1990, bei der Jubiläumsausgabe zum 100-Jährigen kam die Frage auf, ob die NS-Vergangenheit einer Sindelfinger Firma wirklich veröffentlicht werden müsse oder ob man eine Passage nicht streichen könnte. peb empörte sich: ‚Das wäre Geschichtsklitterung.‘ Er kämpfte und setzte sich durch. So bleibt er mir in Erinnerung, ein Vorbild.“ Hansjörg Jung