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Rückblick 2025 - Holzgerlingen

Ein Jahr im Schwanensee: Hänsel und Gretel ziehen ihren Nachwuchs auf

Freude, Bangen und zwei heranwachsende Jungtiere bestimmten 2025 das Leben an der Burg Kalteneck.
Von Esther Elbers
Zunächst waren es noch fünf Küken.

Zunächst waren es noch fünf Küken.

Bild: Elbers

Holzgerlingen. Die wohl bekannteste Familie Holzgerlingens erlebte ein aufregendes Jahr im Wassergraben der Burg Kalteneck – und sorgte für viel Aufmerksamkeit. Das Schwanenpaar Hänsel und Gretel bekam Anfang Mai Nachwuchs: Fünf Küken schlüpften im Nest an der Burg.

Das Jahr verlief für die Schwanenfamilie allerdings nicht ohne Verluste. Drei der Jungtiere starben im Verlauf der ersten Wochen. Ein Küken wurde nach Angaben von Burg-Hausmeister Arthur Braun versehentlich von der Schwanenmutter im Nest erdrückt. Ein weiteres ertrank, nachdem es sich mit dem Schnabel im seichten Wasser am Grund des Grabens verfangen hatte. Ein drittes Küken starb vermutlich an den Folgen von Essensresten, die Besucher in den Teich geworfen hatten. Braun appellierte deshalb mehrfach, die Schwäne nicht zu füttern.

Teenager entwickeln sich prächtig

Zwei Jungtiere überlebten und entwickelten sich im Laufe des Sommers prächtig weiter. Aus Küken wurden Teenager, die zunehmend eigenständig im Burggraben unterwegs waren. Auffällig war ihre unterschiedliche Färbung: Ein Jungtier zeigte sich heller, das andere deutlich dunkler – eine Besonderheit, die der menschliche Schwanenpapa Arthur Braun in den vergangenen Jahren so nicht beobachtet hatte.

Um mögliche Gefahren besser einschätzen zu können, wurden 2025 erstmals zwei Wildtierkameras installiert. Die Auswertung der Aufnahmen zeigte, dass in diesem Jahr keine Fressfeinde wie Raben oder Marder für die Verluste verantwortlich waren. In den Vorjahren hatte es wiederholt Hinweise auf solche Tiere gegeben; 2024 überlebte nur eines von vier Küken.

Versorgt wurden die Schwäne weiterhin regelmäßig von Arthur Braun. Auf dem Speiseplan standen spezielles Kükenfutter, Getreide, Salat und gelegentlich gekochte Kartoffeln. Bereits früh am Morgen warteten die Tiere auf ihr Futter – zusätzliche Snacks von Spaziergängern waren ausdrücklich nicht erwünscht.

„Wir sind froh darüber, dass es die beiden geschafft haben und stolz darauf“, freut sich Braun. Im Frühjahr werden die Jungtiere ausgewildert, bevor Gretel wieder anfängt zu brüten.