

Stefan Maiwald, in Braunschweig geborener und im italienischen Grado lebender Schriftsteller und Journalist, verlässt für sein neues Buch die mediterranen Gefilde und wagt sich auf neues Terrain. Mit dem Roman „Die Porzellanmanufaktur. Zerbrechlicher Frieden“ legt er den ersten Teil einer Trilogie vor, die den Bogen von 1947 bis 1969 spannt, mit Rückblenden in den Ersten Weltkrieg, die Weimarer Republik, Hitlers Machtergreifung und den Russlandfeldzug.
Selb, die Heimat des weißen Goldes, 1947: Als der Familienpatriarch Ludwig Thalmeyer überraschend verstirbt, muss Marie als älteste Tochter die traditionsreiche Porzellanmanufaktur übernehmen. Mühsam arbeitet sie sich in das Geschäft ein, wird jedoch als junges Fräulein kaum ernst genommen. Unterstützung erhält sie von ihrer jüngeren, wilden Schwester Sophie. Insgeheim hoffen beide, dass der in Russland verschollene Bruder Joachim nach Hause zurückkehrt, auch wenn er als Pianist dem Unternehmen lange vor dem Krieg den Rücken gekehrt hat …
Deutschland befindet sich im Wiederaufbau und viele Menschen suchen in ihrer Verzweiflung ihr Glück auf dem Schwarzmarkt, um zu überleben – keine einfache Situation für die Porzellanmanufaktur, die immer wieder Probleme hat, Kaolin zu beschaffen. Um dies zu lösen, muss Marie mit dem mächtigen Papierfabrikanten Karl Metsch zusammenarbeiten, der seine Macht missbraucht. Ausgerechnet er wird kurz darauf der neue Bürgermeister und setzt alles daran, die Porzellanmanufaktur zu ruinieren – und zwingt Marie zu einer riskanten Entscheidung …
Zwischen Wiederaufbau, Schwarzmarkt und jeder Menge Geheimnissen suchen zwei junge Frauen den Weg zum Erfolg – und zu ihrer Liebe, denn Maries Wahl fällt ausgerechnet auf den stellvertretenden US-Militärgouverneur John McNarney.
Ja! Teil eins der Trilogie macht jedenfalls große Lust auf die Fortsetzung: Weil es eben um viel mehr geht als um eine Familiengeschichte. Stunde null. Das Wirtschaftswunder ist noch nicht einmal entfernt in Sicht, die Menschen kämpfen ums nackte Überleben. Es geht um Verrat, um Hunger, Schmuggel und Spionage. Um den Aufbruch in ein neues Leben und um große Gefühle. Was für eine Mischung!
Aber Vorsicht: „Die Porzellanmanufaktur“ ist ein echter Pageturner mit Suchtpotential. Ein Wochenende läuft da schnell mal ganz anders als geplant.
Das Buch gibt es unter anderem hier