Menü
Bürgermeister-Wahl am 7. Dezember

Florian Glock: Magstadter Ortsmitte „blüht buchstäblich auf“

Der Amtsinhaber ist am 7. Dezember einziger Kandidat bei der Bürgermeisterwahl. Jetzt hat er sich in der Festhalle offiziell vorgestellt.

Von Karlheinz Reichert
Amtsinhaber Florian Glock bei seiner Rede in der Festhalle.

Amtsinhaber Florian Glock bei seiner Rede in der Festhalle.

Bild: Reichert

Magstadt. Die Umbettung des Planbachs in der Ortsmitte und die damit einhergehende Verbesserung des Hochwasserschutzes, die Windräder an der Autobahn sowie die geplanten Schließungen der Hölzertal- und der Ihinger Straße waren bei der Bürgermeisterkandidatenvorstellung in Magstadt von Seiten der Einwohner die Fragethemen an Florian Glock. Der Amtsinhaber steht am Sonntag, 7. Dezember, als einziger Kandidat auf dem Wahlzettel.

Empfangen wurde Florian Glock am Rednerpult in der Festhalle mit Beifall. Die Tatsache, dass ihm niemand sein Amt streitig machen wolle, „mag ein Indiz dafür sein, dass wir miteinander auf einem guten Weg sind und vorankommen“, analysierte er einleitend. Im Rechenschaftsbericht über seine am 5. März 2026 zu Ende gehende achtjährige Amtszeit ging er auf Erfolge ein, sprach aber auch Unerledigtes und zusätzliche, künftige Aufgaben an.

„Die Ortsmitte blüht buchstäblich auf“, rief er seinen Zuhörern zu und empfahl ihnen, sich beim Adventsmarkt am Samstag auf dem oberen und dem unteren Marktplatz umzusehen. Anstelle der geschlossenen Engel-Apotheke gibt es jetzt ein Reisebüro, in den Räumen von Elektro-Schmidt, die zuletzt leer standen, ist der inzwischen gut frequentierte Kleiderladen des DRK eingezogen und daneben belebt das Restaurant Vatra den alten Gasthof Hirsch wieder.

Er empfahl den Magstadtern, zu Fuß zu kommen, um den sogenannten Ziel- und Quellverkehr in der Ortsmitte zu reduzieren. Die unter seinen Vorgängern begonnene Verdrängung des Durchgangsverkehrs – mit dem Bau der B 464, der Südtangente und der S-Bahn – sei inzwischen weit gediehen. Mit dem Baubeginn der Osttangente Ende 2026 („wir haben das Baurecht erwirkt“) werde der nächste Schritt gemacht.

"Der ÖPNV ist bedarfsgerecht"

Der ÖPNV sei inzwischen bedarfsgerecht: mit der S-Bahn im 30-Minuten-Takt, der Stäbler-Buslinie als Schnellbus nach Stuttgart und dem Ortsbus. Nun wolle die Gemeinde den Bahnhofsvorplatz zu einem modernen Mobilitätsknoten entwickeln, mit einer überdachten Schließanlage für Fahrräder, Kfz-Stellplätzen, Ladesäulen, mit einer barrierefreien Bushaltestelle, Fußgängerüberweg und Packstation. Langfristig strebe er für die S-Bahn in den Stoßzeiten einen 15-Minuten-Takt an.

Mit dem neuen Kindergarten Gollenberg und der Erweiterung der Kindertagesstätte Marienstraße habe man die Kinderbetreuung baulich wie personell deutlich ausgebaut und erfülle nun den Rechtsanspruch auf Betreuung dieser Altersgruppe. Allerdings warte bereits der nächste Rechtsanspruch, die ganztägige Förderung von Grundschülern vom Schuljahr 2026/27 an. Um den Fortbestand der Grundschule und der Johannes-Kepler-Gemeinschaftsschule langfristig zu sichern, investiert die Gemeinde derzeit 35 Millionen Euro.

Die medizinische Versorgung in Magstadt sei besser als in so manch anderer, vergleichbarer Gemeinde. Dass ein Kinderarzt fehle, liege an der Kassenärztlichen Vereinigung, die bisher eine Zulassung verweigere. In diesem Punkt werde er nicht locker lassen: „Ich werde den Verantwortlichen weiter auf die Füße treten.“ Um verschiedene Fachärzte für den Ort zu gewinnen, schwebt ihm ein Ärztehaus vor.

Lob an die Rathaus-Mannschaft

Ein großes Lob sprach Florian Glock seiner Rathaus-Mannschaft und dem Gemeinderat für ein konstruktives Miteinander aus. Dies werde auch bei den anstehenden Aufgaben nötig sein, zu denen ein weiteres Pflegeheim, die Entwicklung des Wohnbaugebietes Seele/Metzlesbach („dort sollen namentlich junge Familien zum Zug kommen“) samt Kindergarten und die Erweiterung des Ortskernsanierungsprogramms gehören.

Der ehemalige Gemeinderat Walter Moser, der als Obmann der Landwirte die Flurbereinigung für die B 464 begleitete, betonte, er sei noch nie gegen Straßen gewesen, auch nicht gegen die Osttangente, forderte aber Florian Glock auf, die Hölzertalstraße zu erhalten: „Dass man für eine neue, 800 Meter lange Straße 4,5 Kilometer Straße aufgibt, ist ein Unding“, schimpfte Moser. Ebenso wandte er sich gegen die Schließung der Ihinger Straße, zu der sich der Landkreis zu Gunsten des Ausbaus der Kreisstraße von Maichingen nach Grafenau verpflichtet hat.

Florian Glock verwies darauf, dass beide Schließungen Bestandteil des vom Gemeinderat bereits vor seiner ersten Amtszeit mehrheitlich beschlossenen Verkehrskonzeptes sind. Die Schließung und der Rückbau der Hölzertalstraße könne nicht mehr ausgesetzt werden, nicht nur wegen der alten Beschlüsse und der gerichtlichen Entscheidungen, sondern auch aus finanziellen Gründen. Die Straße wurde damals von einer Landesstraße zu einer Gemeindestraße herabgestuft. Wollte man sie erhalten, müsste man sie erneuern und das könne sich die Gemeinde nicht leisten.

Zu den Windrädern an der Autobahn sagte Florian Glock, dass diese weit genug von den Magstadter Bebauungen entfernt geplant seien, reichlich Geld in die Gemeindekasse bringen würden und die Stadtwerke Sindelfingen den Genehmigungsprozess fristgerecht eingeleitet hätten. Dieser liege momentan zur Entscheidung beim Landratsamt. Eine Schwierigkeit sei noch, dass die Autobahn den Piloten von Kleinflugzeugen, die auf Sicht fliegen, auf dem Weg zum Flughafen als Orientierungshilfe dient. Dafür werde eine Ersatzlösung gesucht.

Christian Bemmann stellte außerdem fest, dass es den Plan zur Umbettung des Planbachs in der Ortsmitte schon vor acht Jahren gab und fragte: „Weshalb soll damit erst 2028 begonnen werden? Weshalb dauert das so lange?“ Florian Glock hatte dazu eine einfache Antwort: „Weil uns bisher noch zwei Schlüsselgrundstücke gefehlt haben. Die konnten wir nun erwerben, um die alten Häuser abzubrechen.“

Zum Ende des offiziellen Teils der Kandidatenvorstellung wies Magstadts Hauptamtsleiter Hans-Peter Burckhardt darauf hin, dass das Wahllokal in der Ortsmitte von der Begegnungsstätte in den Kindergarten Brunnenstraße verlegt wurde. In der Begegnungsstätte soll nach der Auszählung (die Wahllokale schließen um 18 Uhr) das Ergebnis verkündet werden.

Info

Florian Glock wird seinen Wahlkampf fortsetzen, am Samstag von 9 bis 19 Uhr mit einem Stand auf dem Edeka-Parkplatz und am Sonntag von 15 bis 17 Uhr mit einem Adventskaffee im Vatra. Dort bietet er zu einem Heißgetränk und vorweihnachtlichem Backwerk einen Rückblick und einen Ausblick auf seine Arbeit an.