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Ausbreitung in Baden-Württemberg

Gesundheitsamt Böblingen informiert über die asiatische Tigermücke

Die Insekten können gefährliche Viren übertragen. Verdachtsfälle können gemeldet werden.
Von Emma Wagner
Die weißen Streifen an den Beinen sind charakteristisch für die asiatische Tigermücke.

Die weißen Streifen an den Beinen sind charakteristisch für die asiatische Tigermücke.

Bild: Fotomarekka/Adobe Stock

Kreis Böblingen. Die asiatische Tigermücke breitet sich weiter aus. Ist sie erst mal da, ist es schwer, sie wieder wegzubekommen. Sie überträgt Krankheiten, die man bisher nur aus dem Urlaub kennt. Daher hat das Gesundheitsamt Böblingen Informationen zur Mücke und wie man ihre Ausbreitung eindämmen kann, auf der Homepage www.lrabb.de/asiatische+tigermuecke gebündelt.

Die Seite informiert darüber, warum die Stechmücke eine Bedrohung für den Menschen darstellt, weshalb sie sich verstärkt hier ausbreitet und wie man ihre Ausbreitung verhindern oder eindämmen kann. Außerdem erfahren die Bürger, woran sie die Tigermücke erkennen und was sie tun können, wenn der Verdacht auf einen Tigermückenfund besteht.

Bis Mitte Juli 2023 wurden in der Hälfte der Stadt- und Landkreise Baden-Württembergs asiatische Tigermücken nachgewiesen. In 16 der 44 Kreise befinden sich etablierte Populationen, teilweise an mehreren Standorten. Der Kreis Böblingen war bislang noch verschont von Funden und Ansiedlungen.

Sehr anpassungsfähig

Das könnte sich in Zukunft aber ändern, denn durch die Klimaveränderungen entstehen auch hier immer mehr Lebensräume, in denen sich die Tigermücke wohlfühlt und vermehren kann. Sie ist sehr anpassungsfähig, wodurch mittlerweile die Eier den hiesigen Winter teilweise überleben können.

Die asiatische Tigermücke kann unter anderem Chikungunya-, Dengue-, und West-Nil-Fieber-Viren übertragen und ist damit eine potenzielle Gesundheitsgefahr. Bisher kommen diese Krankheiten hauptsächlich in Südostasien, Mittel- und Südamerika vor. Damit das so bleibt, muss jetzt die Ausbreitung der Tigermücke eingedämmt werden. So ist die Wahrscheinlichkeit einer Krankheitsübertragung in Deutschland weiterhin gering. Die asiatische Tigermücke ist im Gegensatz zu heimischen Stechmücken tagaktiv und äußerst stechfreudig. Die Stiche sind sehr unangenehm.

Ausbreitung eindämmen

Sie brütet in allen nicht naturnahen Wasseransammlungen – auch in sehr kleinen. Die Vermeidung von passenden Brutplätzen ist ein wirksames Mittel gegen die Ausbreitung und jeder kann dazu aktiv beitragen: Eimer, Gießkannen, Blumenkübel, Spielzeuge - kurz alles, in dem sich Wasser ansammeln kann, umgedreht oder überdacht lagern, damit sich kein Regenwasser ansammeln kann. Gesammeltes Wasser im Boden versickern lassen und Gegenstände vor der Entsorgung oder Lagerung gründlich reinigen, damit keine Mückeneier verschleppt werden. Regentonnen mit einem Deckel dicht verschließen oder lückenlos mit einem Moskitonetz abdecken.

Mit einer Größe von drei bis acht Millimetern ist die Tigermücke relativ klein, sie passt bequem auf eine 1-Cent-Münze. Ihr Aussehen ist charakteristisch und hat ihr zu ihrem Namen verholfen. Am deutlichsten unterscheidet sie sich durch folgende drei Merkmale von einheimischen Stechmücken: 1) Fünf weiße Streifen an den Hinterbeinen, 2) das letzte Beinglied der Hinterbeine ist weiß, 3) ein weißer Streifen auf Kopf und Rücken. Funde der asiatischen Tigermücke und Verdachtsmeldungen können mit gut erkennbaren Fotos gemeldet werden. Die Internetseite dazu lautet www.tiger-platform.eu/de/stechmuecke-melden.