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Die Entscheidung fällt am 21. Oktober

Handball: Die drei Landesverbände wollen fusionieren

"Die Zeit ist reif, die Dinge zusammen zu führen.“ Mit dieser Feststellung schloss Hans Artschwager (Hildrizhausen) seinen Informationsvortrag zur geplanten Fusion der drei Handballverbände zu Handball Baden-Württemberg (HBW) beim jüngsten Bezirkstag des Bezirks Achalm/Nagold.
Von Andreas Gauß
Die Spvgg Renningen und der SV Magstadt wollen in den künftigen Bezirk 3 Göppingen, Reutlingen, Tübingen wecfhseln. Grafik: Gäubote

Die Spvgg Renningen und der SV Magstadt wollen in den künftigen Bezirk 3 Göppingen, Reutlingen, Tübingen wecfhseln. Grafik: Gäubote

Handball. Bis zum 1. Juli 2025 sollen, geht es nach dem Willen der Verbandsfunktionäre, Südbaden, Baden und der Handballverband Württemberg (HVW), gemeinsame Sache machen und einen professionell aufgestellten einheitlichen Verband bilden. „Wir müssen aus einem Gefühl der Stärke heraus agieren“, unterstrich der HVW-Präsident.

Den rund 40 Delegierten aus den rund 30 Bezirksvereinen in der Alten Turnhalle in Herrenberg verdeutlichte auch Bezirkschef Eberhard Gloger (Ehningen), dass den Vereinen wieder eine Zäsur bevorsteht: „Der aktuelle Weg ist der richtige, auch wenn das bedeutet, dass es den Bezirk Achalm/Nagold ab 2025 nicht mehr geben wird.“ Dabei wies Gloger, der seit 2016 den Bezirk führt, darauf hin, dass das Ehrenamt von administrativen sprich organisatorischen Aufgaben entlastet werden muss: „Daran führt kein Weg vorbei, auch wenn uns das Geld kosten wird.“

Der HVW-Präsident plauderte mit Blick auf die beiden benachbarten badischen Verbände schon einmal aus dem Nähkästchen. Landeszuschüsse, wie zum Beispiel für die Schülermentoren, würden da nicht von allen Dachorganisationen abgerufen. Ein Fördersystem, wie es beispielsweise der Württembergische Landessportbund (WLSB) offeriere, sei in Baden nicht so ausgeprägt. Ein Handballverband finanziere sich deswegen aus weitaus höheren Meldegebühren, im Vergleich wie ihn die württembergischen Vereine kennen. Es gelte zudem auf die Herausforderungen im älteren Jugendbereich der weiblichen und männlichen A-Jugend zu reagieren. In der Diskussion pflichtete Artschwager das Vorstandsmitglied der SG H2Ku Herrenberg, Herbert Bökle, bei. Der Haslacher riss die Auswirkungen des G-8-Abiturs an Gymnasien an: „Da fehlen viele Jugendspieler plötzlich vor allem im zweiten A-Jugendjahrgang.“ Hans Artschwager nahm den Ball dankend auf: „Wir müssen auch bundesweit schauen, dass wir nicht Gefahr laufen, dass wir die Jugendlichen überspielen.“ Sprich, dass diese sowohl in den Jugendmannschaften als auch schon in höherklassig agierenden Vereinsmannschaften überbeansprucht werden.

Während Hans Artschwager bislang in den acht württembergischen Bezirken mit der Verbandsfusion auf ein positives Echo stieß und auch Südbaden auf einem Verbandstag klar für den Zusammenschluss votierte, verdeutlichte der Badische Handballverband (BHW) bei einer Versammlung mit nur 69,7 Prozent Zustimmung, dass noch ein weiter Weg vor der Fusion liegt. Artschwager hofft, dass beim anstehenden HVW-Verbandstag in Holzgerlingen am 21. Oktober das nötige Quorum von 75 Prozent für den Zusammenschluss erreicht wird.

Laut Artschwager hat das geplante Konstrukt Zukunft, aber es werde noch Differenzen geben. Für Diskussion habe auch eine „erste Karte“, so der HVW-Präsident, Ende März gesorgt, welche die Gebiete von acht zu bildenden Bezirken darstellte. Hier wurden beispielsweise die Gäuvereine SV Bondorf, SG Nebringen/Reusten und SG H2Ku Herrenberg dem Bezirk 5 zugeschlagen, der bis zum Bodensee (Allensbach) reicht. Auch direkt nebeneinander liegende Vereine wie Spvgg. Renningen (Bezirk Karlsruhe/Pforzheim) und SV Magstadt (Bezirk Stuttgart) sollen getrennt werden. Hier haben sich allerdings die Vereinsvertreter im Nachgang zum Bezirkstag in Herrenberg darüber ausgetauscht, gemeinsam anzustreben, in den Bezirk 3 (Tübingen/Reutlingen) zu wechseln

Bei den Wahlen wurden Eberhard Gloger (Bezirksvorsitzender) und Wolfgang Schmid (Finanzen/stellvertretender Bezirksvorsitzender) sowie Alexandra Krebs (Lehre/Nachwuchsförderung) wiedergewählt. Neu als Spieltechniker ist Thilo Jacobs (Ehningen), bislang hat das Amt Klaus Pflugfelder (Haslach) kommissarisch ausgeführt. Für den ausscheidenden Schiedsrichterwart Konstantin Geis (Öschelbronn) übernimmt der 25-jährige Simon Buck (Renningen).