

Handball. Die 24 teilnehmenden Mannschaften sind aufgeteilt in sechs Gruppen zu je vier Nationen. In den einzelnen Gruppen wird im Modus „Jeder-gegen-Jeden“ gespielt. Die zwei Teams, die nach drei Spieltagen die meisten Punkte auf dem Konto haben, ziehen in die Hauptrunde ein. Insgesamt schaffen es somit zwölf Nationen in die Hauptrunde. Diese zwölf Nationen werden in zwei Sechser-Gruppen aufgeteilt und in Bratislava (Slowakei) und Budapest (Ungarn) absolviert. Die Ergebnisse zwischen dem Erstplatzierten und dem Zweitplatzierten in der Vorrunde werden zudem für die Hauptrunde übernommen. Alle Spiele der deutschen Mannschaft werden von ARD und ZDF live im TV und Live-Stream übertragen. Dazu hat sich Eurosport 18 weitere Spiele ohne deutsche Beteiligung in TV und Live-Stream gesichert.
"Ich kann es kaum erwarten, die Truppe in einem Pflichtspiel zu sehen“, freut sich beispielsweise Wolfgang Wagner auf das EM-Auftaktspiel Deutschlands am gegen Belarus. Hoffnung speist der Trainer des SV Magstadt aus den jüngsten Testpartien. „Den Sieg gegen die Schweiz habe ich mir angeschaut, und den Erfolg gegen Frankreich ebenfalls erfreut zur Kenntnis genommen. Das gibt Anlass zur Hoffnung.“ Wie weit es für das deutsche Team mit Trainer Gislason – den er für den „richtigen Mann auf der Position“ einstuft – gehen wird, darüber will Wolfgang Wagner gar nicht spekulieren, sondern die Spiele genießen. Nur so viel: „Die Vorrunde sollte kein Problem werden, danach geht es gegen die großen Kaliber. Vielleicht ist ja mit Glück das Halbfinale drin.“
Etwas anders geht Zana Turkalj an die Handball-EM heran. Das Abschneiden der deutschen Mannschaft interessiert die Verbandsligaspielerin der HSG Böblingen/Sindelfingen nur am Rande. Sie drückt ihren kroatischen Landsleuten die Daumen. An einen Titelgewinn des Balkanstaates glaubt sie dennoch nicht. Zumal in Domagoj Duvnjak und Luka Cindric zwei Säulen der kroatischen Mannschaft kurz vor Turnierstart positiv auf Corona getestet wurden und sich in Quarantäne befinden. „Sollten die beiden ausfallen, haben wir überhaupt keine Chance“, sagt Zana Turkalj. Dann sei sogar das Weiterkommen aus der Gruppe fraglich. Wem sie dann den Titel gönnen würde, ist für die Rechtsaußenspielerin der HSG indes seit Kindesbeinen an klar. „Ich war immer schon Fan von Hans Lindberg und der dänischen Mannschaft. Auch wenn es langweilig klingen mag, aber ich wünsche mir ein Finale zwischen Dänemark und Frankreich.“
"Dass Deutschland mit einer verjüngten Mannschaft an den Start gehe, „muss kein Nachteil sein“, sagt Frederik Todt. Dem Spielmacher der SG H2Ku Herrenberg ist noch sehr gut die EM 2016 in Erinnerung, als sich das als Außenseiter ins Turnier gestartete deutsche Team mit begeisterndem Handball überraschend den Titel krallte. „Ich glaube zwar nicht, dass wir erneut die EM gewinnen werden, aber mit ähnlichen Auftritten wie damals könnten wir lange im Turnier verbleiben“, ist Frederik Todt guter Dinge. Seine Hoffnungen ruhen vor allem auf Polen-Legionär Andreas Wolff. „Er spielt eine sehr gute Saison beim KS Kielce. Wenn er die Form auch bei der EM zeigt, ist einiges möglich.“ Mehr als auf den kontinentalen Titelkampf in Ungarn und der Slowakei freut sich Frederik Todt allerdings auf die eigenen Spiele in der Oberliga. „Nach zuletzt zwei vorzeitig abgebrochenen Runden interessiert mich das viel mehr als die EM.“
„Ungarn als Geheimfavorit“ hat Holger Breitenbacher auf seinem Zettel. „Die Ungarn spielen daheim, haben die Zuschauer im Rücken und werden das Halbfinale erreichen.“ Ansonsten zählt der Trainer der HSG Schönbuch die üblichen Verdächtigen als Favoriten auf den Titel auf. „Die Skandinavier, Frankreich und Spanien – eines dieser Teams holt den Titel.“ Bewusst setzt er die Erwartungen an das deutsche Team niedriger an.