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Sindelfingen: Die Technikermesse an den Gottlieb-Daimler-Schulen zeigt den Erfinderreichtum der Schüler

Hotspot für Qualität und Innovation

Die Fachschule für Technik an den Gottlieb-Daimler-Schulen ist seit über 60 Jahren der Weiterbildungs-Standort im Landkreis, wenn es um die berufliche Weiterqualifizierung zum „Staatlich geprüften Techniker“ geht.
Von unserem Mitarbeiter Peter Maier

„Diese Top-Veranstaltung mit Projektarbeiten aus der Informatik, Metall-, Elektro- und Beschichtungstechnik zeigen, auf welch hohem technischen Niveau hier gearbeitet wird“, so Karin Bieber-Machner, Schulleiterin der GDS2 , in ihren Grußworten. Auf die Vorbildfunktion, die die Techniker-Ausbildung auch international hat, wies Holger Esch, GDS1-Schulleiter, hin. Dies zeige die langjährige Partnerschaft der Schule mit dem ITE in Singapur. Er freue sich, so Esch weiter, bereits jetzt schon auf die nächste Technikermesse, wenn der Landrat das rote Band für die Lernfabrik Industrie 4.0 durchschneiden könne.

Studien bescheinigten dem Landkreis höchste Wirtschaftskraft und Zukunftsfähigkeit. Wichtig seien deshalb qualifizierte Fachkräfte, wie sie im dualen System ausgebildet würden. Berufliche Schulen seien zwar für den Landkreis teuer, brächten aber hohe Rendite, so Alfred Schmid, Dezernent für Schule und Bildung im Landratsamt Böblingen.

Die Kernelemente jener Zukunftsfähigkeit bilden indes seit jeher die Abschlussarbeiten der Fachschul-Absolventen, welche auf innovativem Wege in Zusammenarbeit mit den Betrieben wegweisende Lösungen für aktuelle Problemlagen in den Bereichen Beschichtungs-, Elektro- und Maschinentechnik anbieten.

Der Funktionstest für LED-Module bei der Firma Lumitronix in Hechingen erfolgte bislang zum größten Teil händisch. Mit dem von Tim Hoffmann, Alen Nakicevic und Simon Roth entwickelten Prüfsystem „Luvision“ wird dieser Prozess vollständig automatisiert. Durch ein innovatives Kontaktsystem können viele Module gleichzeitig bestromt und optisch geprüft werden. Falsch bestromte oder funktionslose Module, bei denen beispielsweise einige LEDs ausgefallen sind, werden erkannt und als defekt deklariert.

Elektronische Futteranlage

Die Jugendfarm Böblingen e. V. ist ein gemeinnütziger Verein, der einen Abenteuerhof mit Tierhaltung betreibt. Die Arbeit auf der Jugendfarm basiert auf ehrenamtlicher Unterstützung. Um das Team der Jugendfarm zukünftig zu entlasten, planten Alexander Derheim, Kay Uwe Weitzel und Rene Wersich eine Futteranlage für sechs Pferde. Dies umfasste die Konstruktion sowie Auslegung von zwei Futtersilos, zwei Schneckenextrudern sowie dem verbindenden Rohrleitungssystem. Damit das Futter auch an seinen Futterplatz gelangt, wurden mithilfe einer SPS zwei angetriebene Schneckenextruder sowie ein Rohrleitungssystem mit elektrisch verstellbaren Klappen geplant. Mithilfe der SPS konnten so eine Futterplatzabschaltung und eine Futtermengenverstellung realisiert werden.

Nicht nur der Elektromotor des neuen Elektro-Porsche soll wirtschaftlich, umweltfreundlich und effizient sein, sondern auch die Lackierung seiner Karosserie. Mit einem selektiven Beschichtungsprozess, bei dem keinerlei Overspray, d. h. Materialverschwendung, verursacht wird, wird ein verantwortungsvolles Vorhaben im Rahmen der Technikerarbeit realisiert. Einige der bislang produzierten Fahrzeuge der Firma Porsche werden durch das Aufbringen diverser Folien veredelt wie z. B. Porsche-Schriftzüge, Modellbezeichnungen wie auch Rallyestreifen.

Eine bereits bestehende Anlage auf den neuesten Stand zu bringen, machten sich Marko Keller und Markus Schweizer von der Alfred Ritter GmbH & Co. KG zur Aufgabe. Die Wabentrommel zur Aufbereitung von Ritter-Rum-Rosinen entsprach nicht mehr den gängigen Sicherheitsrichtlinien. Mit der modernisierten Wabentrommel wird nun ein sicherer Betrieb gewährleistet. Eine neue Steuerung wurde so programmiert, dass eine intuitive Bedienung über einen Touchscreen möglich ist.

Dies sind vier der insgesamt über 40 in diesem Jahr an den Gottlieb-Daimler-Schulen erstellten Technikerarbeiten, die somit qualitativ und quantitativ die Fortsetzung des seit Jahrzehnten bewährten Systems der dualen Aus- und Weiterbildung am Wirtschaftsstandort Sindelfingen garantieren.