

Das Pfarrwiesen-Gymnasium ist ein Parade-Beispiel im 70-seitigen Bericht für den Aufwand, den das Team um Amtsleiter Roland Narr betrieben hat. Azedin Hodzic dokumentiert mit seinen Fotos, wie der Verwaltungsbereich im Pfarrwiesen ausgesehen hat, als die Bauarbeiter angerückt sind, und zeigt, wie heute Chefbüro und Lehrerzimmer nach der Sanierung aussehen.
Genau 250 000 Euro stehen im Haushalt 2017 für das Ende der Schadstoff-Belastung, 50 000 Euro sind für LED-Beleuchtung ausgegeben, 75 000 Euro für den dritten Bauabschnitt der WC-Sanierung. Auf die lange Bank geschoben ist allerdings die Sanierung eines Fachklassenraums für 80 000 Euro, doch der Auftrag ist an ein Büro vergeben. Erledigt ist zudem der zweite Bauabschnitt für die Fahrrad-Abstellanlage, der 2017 für 20 000 Euro abgeschlossen wurde.
Das Pfarrwiesen-Gymnasium steht als Symbol für die Bilanz des Berichts. Demnach sind 75 Prozent der 2017 geplanten Arbeiten abgeschlossen. An Schulen ist noch viel zu tun. In den Kindertagesstätten (Kitas) sind dagegen fast alle Sanierungen und Umbauten nach Plan gelaufen und erledigt.
Bodo Philipsen lobt im Ausschuss für Bildung und Betreuung ausdrücklich die „guten Absprachen“ mit der Schulverwaltung im Rathaus: Dagegen lasse die Kommunikation mit dem Gebäudemanagement noch Wünsche offen. „Das liegt zum Teil am personellen Engpass im Amt“, vermutet der Schulleiter. Finanzbürgermeister Christian Gangl nimmt das Amt in Schutz: „Die Krankheitswelle hat das Rathaus erreicht und wir sind dabei, der Gebäudeverwaltung eine neue Struktur zu geben.“
Der Bericht, den das Amt für Bildung und Betreuung mit dem Amt für Gebäudewirtschaft sowie dem Amt für Grün und Umwelt dem Gemeinderat auf den Tisch legt, bekommt im Fachausschuss ein Riesen-Lob. „Ein umfassender Überblick, lesbar und gespickt mit wertvollen Informationen“, sagt Frank Bechtle (CDU): „Das Papier sagt viel aus über den Sindelfinger Standard. Der war in der Vergangenheit offenbar so gut, dass manche Einrichtungen 50 Jahre lang gehalten haben. Jetzt haben wir wohl für ein paar Jahre lang wieder Ruhe.“
Gaby Frank, die Vorsitzende des Gesamtelternbeirats, zeigt sich „total glücklich“: Der Bericht sei eine gute Grundlage für künftige Sanierungen und Umbauten an Schulen, aber sie vermisse eine mittelfristige Planung: „Was kommt da noch alles auf uns zu?“ Mehr Zahlen möchte auch Ingrid Balzer (Freie Wähler) haben. „Wie viele Toiletten müssen wir denn noch sanieren? Was passiert mit der Mensa im Stiftsgymnasium und wie steht es um das Heizproblem für den Sportunterricht am Goldberg-Gymnasium?“, fragt die Fraktionschefin, die nicht unbedingt schon im nächsten Jahr den neuen Bericht auf dem Tisch haben will. Das sieht Heidrun Struckmann-Walz (FWS) anders: „Da muss ich in meiner Funktion als Elternbeirat meiner Fraktionsvorsitzenden widersprechen. Es wäre schön, diesen Bericht regelmäßig zu bekommen.“
Roland Narr, der Chef des Amts für Bildung und Betreuung, sieht den Bericht als „Prozess, der für uns nicht zu Ende, sondern eine stetige Aufgabe und auf Dauer angelegt ist.“ Wenn nächsten Dienstag der Technik- und Umweltausschuss das 70-Seiten-Papier auf dem Tisch hat, soll es zusätzliche Informationen zum Beispiel zum Sanierungsstand der Toilettenanlagen in den Schulen der Stadt geben.
Das Thema WC-Sanierung kocht seit zwei Jahren immer wieder im Gemeinderat hoch. Weil die Stadt nach den Rekord-Gewerbesteuereinnahmen der letzten beiden Jahre Geld zur Verfügung hat, hagelte es bei der Haushaltsberatung im letzten Winter Anträge, in einem Aufwasch alle Toiletten auf den neuen Stand zu bringen. Die Anträge wurden abgelehnt: Das Rathaus hat nicht die personellen Kapazitäten, um alle Arbeiten durchzuziehen, die der Gemeinderat wünscht. Im Gegensatz zu den Schulen hat das bei den Kindertagesstätten besser funktioniert. Hier sind 2017 nicht nur die Toiletten im Eschenried oder im Klostergarten für insgesamt 90 000 Euro saniert worden, sondern sogar 50 000 Euro ausgegeben, um Energie einzusparen.
Peter Bausch, Jahrgang 1953, hat in Sindelfingen die Klostergarten-Volksschule und das Goldberg-Gymnasium besucht.
Erledigt in der Sindelfinger Gemeinschaftsschule Eichholz ist das Grüne Klassenzimmer, das 2017 die Summe von 10 000 Euro gekostet hat. Für die Wegesanierung der Außenanlagen waren noch einmal 30 000 Euro fällig.
Vorher: die Toilette im Waschraum in der Kindertagesstätte Eschenried.
Nachher: Die WC-Anlage in der Kita Eschenried ist für 50 000 Euro saniert worden. Bilder: Azedin Hodzic, Stadt Sindelfingen/z