In den Wohngebieten macht die Stadt jetzt Kasse
Mit dem Aktionsprogramm „Sindelfingen sauber und sicher“ hat sich die Stadt im Herbst letzten Jahres Großes vorgenommen. Dadurch werden „gezielte Maßnahmen in den Bereichen Sauberkeit und Sicherheit gebündelt, mit denen wir dem Müll in unserer Stadt den Kampf ansagen, aber zum Beispiel auch aktiv das Problem des zunehmenden 'wilden Parkens' in der gesamten Stadt angehen“, schreibt OB Dr. Bernd Vöhringer auf der Internetseite der Stadt.
Der dafür eingerichtete „kommunale Ordnungsdienst“ wurde mit zusätzlichem Personal und weiteren Dienstfahrzeugen ausgestattet. Die Bilanz nach einem Vierteljahr fällt ernüchternd aus. Kritiker sagen sogar, der Schuss ist nach hinten losgegangen. Beim wilden Müll haben die Bürger den Eindruck, es ist schlimmer als besser geworden, und beim Thema Parken ziehen sich die Ordnungshüter den Zorn der Autofahrer zu.
Wie die Reaktionen am SZ/BZ-Lesertelefon und in Leserbriefen zeigen (siehe nebenstehende Seite), hegen Sindelfinger Bürger den Verdacht, dass die Stadtverwaltung seit einigen Wochen verstärkt in den Stadtteilen Knöllchen verteilt und damit Kasse macht. Das hätten die Stadträte, die dem Programm im Gemeinderat zugestimmt haben, ahnen können.
Weil in der Innenstadt mit Strafzetteln nun mal nicht so viel Geld zu machen ist, da die meisten Autofahrer in der Tiefgarage parken oder einen Parkschein ziehen, schwärmen die Ordnungshüter neuerdings mit dem Meterstab in die Wohngebiete aus und pochen auf die Einhaltung der 3,05-Meter-Regel. Was Jahrzehnte lang uninteressant war, wird plötzlich mit einem 35-Euro-Strafzettel geahndet.
Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

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