

Sindelfingen. Was hat uns der Freitagabend gezeigt? Vollständige Antworten können ein paar Stunden auf dem Sindelfinger Straßenfest nicht bringen. Dafür ist es einfach zu groß und alleine bei sieben Bühnen kann kein Mensch auf allen Hochzeiten tanzen. Zumindest musiktechnisch lässt sich der Gastbesucher einfach am besten so lange treiben, bis er zuhause ist. Falls Musik tatsächlich das Maß aller Dinge ist. Diese sollte gefühlt gerne länger laufen, vor allem, wenn spätabends die Hüfte schön locker ist. In Sindelfingen ist das kein neuer Hut, zum Glück geht es aber noch zwei Tage weiter.
Die zweite Erkenntnis: Die Franzosen fehlen. Schade. Den Crémant am Partnerschaftsplatz, der eher ein Sträßle in der Ziegelstraße ist, sucht man vergebens. Immerhin schaute sich gestern eine Delegation aus Sindelfingens Partnerstadt Corbeil-Essonnes um und versprach, bald wieder zu kommen und einen Stand aufzubauen. Dass aus dem ungarischen Györ niemand die Zelte aufschlängt, war vorher schon klar. Mein persönlicher Favorit in diesem Jahr: Die Schweizer aus Schaffhausen. Der Käse zum Dahinschmelzen, der Pinot Noir hervorragend, die Stimmung bestens. Aber Vorsicht vor dem Schnäpsle, der beschleunigt schon arg.
Eine weitere Beobachtung: Schade, dass es am Schaffhauser Platz keine Schnabbeleien aus dem Drei Mohren gibt, die waren zuletzt nicht verkehrt. Dafür hat es Cevapcici en masse. Und das in mehrerlei Hinsicht. Die Portionen sind zum Teil so groß, dass man sie sich mindestens zu zweit teilt. So blieb gestern leider kein Platz für Paella und Arancici und was es sonst noch alles gibt. Nicht einmal bei der Karate-Abteilung des VfL Sindelfingen hat es für ein japanisches Häppchen gereicht. Nur eine Portion Tintenfisch beim Portugiesen auf dem Wettbachplatz passte noch rein, weil das einfach sein muss. Gut wie immer, und gut, einen Sitzplatz zu ergattern.
Der Fisch funktioniert also, das Netz ist aber eine Katastrophe. Das weiß man ja von immer schon. Also auch hier ein Tipp: Treffpunkte vereinbaren, wenn es sein muss. Und am besten schon lange vorher den Heimweg durchsprechen. Kurz mal durchfunken oder Whatsapp schreiben wird im Laufe des Abends immer schwerer. das ist in Sindelfingen gelinde gesagt eine Katastrophe beziehungsweise reine Glücksache. Ein bisschen wie in der Wüste, nur schlimmer. Wer es weiß, sich organisiert oder einfach treiben lassen kann, bis man eben anderen Bekannte trifft – die sind eh ohne Ende da – hat es gut. Und wem gar nichts einfällt, der steht am Schluss eh an der Martinskirche. Macht gefühlt jeder. Komisch, dass es trotzdem überall voll ist.
Das Fest am heutigen Samstag ist schon in vollem Gange und geht bis 1 Uhr Nachts.
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