Susanne Krug demonstriert wie Reanimation abläuft.
Bild: Nüßle
Sindelfingen. Die wichtigste Botschaft beim Aktionstag „Lebensretter“ ist ganz einfach: man kann nur dann etwas falsch machen, wenn man im Notfall nichts macht. Die Scheu vor einer Reanimation nehmen, war das Ziel des Roten Kreuzes aus Sindelfingen, Maichingen, Magstadt und Böblingen, sowie der Feuerwehr Sindelfingen und der DLRG Ortsgruppe Sindelfingen.
„Bei einem Herzstillstand zählt jede Minute, je früher mit der Reanimation begonnen wird um so höher sind die Chancen das der betroffene Mensch wieder gesund wird“, sagte Dr. Sven Cluss, Vorstand im Ortsverband des DRK Sindelfingen. Die Zahlen würden für sich selbst sprechen, erleiden doch 120 000 Menschen im Jahr einen Herz—Kreislauf-Stillstand und nur elf Prozent überleben. „Bis der Rettungsdienst kommt ist es wichtig, dass das Gehirn weiterhin mit Sauerstoff versorgt wird. Auch beim Herzstillstand ist zunächst noch genug Sauerstoff im Blut, um das Gehirn zu versorgen, so Cluss.
Im Ernstfall genügen wenige Schritte: Zunächst prüfen, ob der Mensch noch atmet, dann die Rettung rufen und dann mit der Herzdruckmassage beginnen. Wie eine Herzdruckmassage geht ließen sich zahlreiche Besucher zeigen und probierten es selbst an Puppen aus. „In vielen Ländern ist die Reanimation Schulthema, denn Herzdruckmassage rettet Leben“, so Cluss zum Abschluss der ersten Demonstration. Susanne Krug, Ausbilderin für erste Hilfe zeigte die Unterschiede bei der Reanimation zwischen Kindern und Erwachsenen. So erfolgt bei Kindern die Herzdruckmassage vorzugsweise mit beiden Daumen, bei Erwachsenen mit beiden Händen. Mitten im Geschehen war auch die Delegation des Roten Kreuzes aus der italienischen Partnerstadt Sondrio. „Wir haben uns sehr gefreut, dass wir bei unserem Besuch auch aktiv werden konnten“, sagte Giuliana Gualteroni, Präsidentin des Croce Rossa aus Sondrio. Die Gruppe hatte sich sowohl beim Aktionstag, als auch beim Werkstadtlauf eingebracht. „Wir haben gelernt, dass man in Deutschland für den Führerschein einen Erste-Hilfe-Kurs benötigt, das ist in Italien leider nicht der Fall.“
Nicht nur das Leben von Menschen lässt sich so retten, auch Tiere können reanimiert werden. Wie der konkrete Ablauf bei einem Hund erfolgt, demonstrierte die Rettungshundebereitschaft des DRK Ortsvereins Sindelfingen. Auch hier gilt: Ansprechen, Atmung prüfen und eine Herzdruckmassage durchführen. Zur Sicherheit des Ersthelfers wird dabei zunächst eine Maulschlinge angelegt.
Deutsches Rotes Kreuz Sindelfingen: www.drk-sindelfingen.de
Nationales Aktionsbündnis Wiederbelebung: www.wiederbelebung.de
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