Jürgen „Zucke“ Ott bei der Arbeit. Der Strafraum war sein Revier.
Bild: Stampe
Fußball. Wenn „Zucke“ Alarm macht, dann brennt es im Strafraum. Das ist sein Revier, hier geht er auf die Jagd. So ist es in den 80ern, als Jürgen „Zucke“ Ott zu einem der Böblinger Spieler wird, die nicht nur diese Dekade prägen, sondern auch nachhaltig Eindruck hinterlassen. „Er hat immer alles gegeben und war ganz klar ein richtiges Vorbild“, sagt Frank Sieber, der in der nachrückenden Generation selbst zur SVB-Legende wird.
Was besonders imponierte: Obwohl der Mann im Zentrum mit seinen 1,86 Metern zwar groß, aber kein Riese ist, können ihn die Abwehrspieler kaum verteidigen. Jürgen Ott ist einer, der dorthin geht, wo es weh tut und dabei selbst die Ellenbogen ausfährt. Ein echter Neuner halt, wie er im Buche steht und wie man ihn sich heute auf vielen Fußballplätzen wünschen würde.
Den ersten davon betrat der am 18. Oktober 1956 in Nürnberg geborene Jürgen Ott mit der D-Jugend der SV Böblingen. Bis zur A-Jugend blieb der Silberweg die sportliche Heimat. Flügge wurde der Franke bei den Aktiven des TSV Schönaich und des TSV Schafhausen, ehe er fünf Jahre später unter dem ebenso legendären Gerhard Müller wieder das blaue Trikot mit der Raute anzog. Dieser sagt über Jürgen Ott heute: "Zucke war ein richtiger Torjäger, der viele wichtige Treffer erzielt hat. Er ist voll in die Zweikämpfe gegangen. Er war ein feiner Mensch und Kamerad, der in der Mannschaft beliebt war." Und wenn der Ball in den Sechzehner rauschte, hielt "Zucke" seinen Schädel hin, dass es krachte und klingelte.
Da bekamen sogar die Verantwortlichen des Oberligisten FV Lauda heiße Ohren und lockten Jürgen „Zucke“ Ott später in den nördlichsten Landkreis Baden-Württembergs. Jürgen „Zucke“ Ott wurde 67 Jahre alt und ist vor Kurzem gestorben.
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