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So funktioniert Leseförderung

Kinder am Bolzplatz abholen

Das Projekt "kicken und lesen" ist ein Volltreffer.

Von Jürgen Wegner
Auch so sieht ein gutes Buch aus.

Auch so sieht ein gutes Buch aus.

Bild: z

Ist es eine gute Idee, Ball und Buch zu verbinden? Das Projekt „kicken & lesen“ weckt die Lust auf Spielen und Schmökern. Die Fußballschule Fair Play des VfL Sindelfingen und die Martinsschule schlagen dabei neue Seiten auf. Und dann steht mit Eliot Bujupi plötzlich ein Fußballer des VfB Stuttgart und Nationalspieler in der Halle, der in Sindelfingen groß geworden ist.

Bei mir war es „Mein Bruder, der Torjäger“. In dieser Geschichte, Erstauflage 1971, fand ich mich schnell wieder. Mein wirklicher Bruder wechselte nicht nach Italien in die Profiliga, er schaffte aber den Sprung in die erste Mannschaft des VfL Sindelfingen. Für mich als neun Jahre jüngeren Steppke war das ebenfalls eine Sensation.

Waren Bücher bis dahin unbefleckte Landschaften, lud mich diese Lektüre ein in tausend fabelhafte Welten. Grenzen gibt es bis heute nicht, Bücher sind Begleiter und verleihen Flügel. Und: Spielerisch leicht entfalten sich Fähigkeiten und Fertigkeiten. Der Wert des geschriebenen Worts lässt sich nicht bemessen – was übrigens vom Vokabelheft bis ins Kleingedruckte des Mietvertrages Niederschlag findet.

Lesekompetenz ist enorm wichtig, Leselust zu wecken, deshalb noch mehr. Am einfachsten schafft man das bei Kindern, wenn man sie dort abholt, wo sie sich zu Hause fühlen. Manchmal ist das auf dem Bolzplatz oder in Stadien, die sie vielleicht noch nie gesehen haben. Dieses Projekt ist ein Volltreffer.

juergen.wegner@szbz.de