

Kreis Böblingen. Das Gesundheitsamt Böblingen hat den Bericht zur Kindergesundheit auf Basis der Einschulungsuntersuchungen veröffentlicht. Jedes Jahr untersuchen die Mitarbeiterinnen des Gesundheitsamts in allen Gemeinden des Landkreises vier- bis sechsjährige Kinder – meist ein bis zwei Jahre vor der Einschulung. Die nun ausgewerteten Daten geben wertvolle Einblicke in die gesundheitliche Situation der Schulanfänger.
Die Einschulungsuntersuchungen sind ein zentrales Instrument, um Förderbedarfe aufzudecken. Sie zeigen, wo Kinder Unterstützung brauchen und helfen, Maßnahmen gezielt einzusetzen. „Die Ergebnisse liefern uns nicht nur ein aktuelles Bild der Kindergesundheit im Landkreis, sondern auch Hinweise auf Trends und wo wir ansetzen können, um Kinder zu fördern“, so die Amtsleiterin des Gesundheitsamts, Dr. Anna Leher.
Besonders positiv fällt der Blick auf die Teilnahme an den Früherkennungsuntersuchungen und die Impfquoten aus: Im Landkreis Böblingen haben überdurchschnittlich viele Kinder an den Früherkennungsuntersuchungen U2 bis U8 teilgenommen. Auch die Impfquoten liegen auf hohem Niveau – bei den Masern wird die von der WHO empfohlene Quote von 95 Prozent sogar übertroffen. Dennoch mahnt das Gesundheitsamt zur Wachsamkeit: Angesichts der zunehmend angespannten kinderärztlichen Versorgung müsse beobachtet werden, ob das hohe Niveau in den kommenden Jahren gehalten werden kann.
Zwei Themen, die bundesweit für Diskussionen sorgen, werden auch im Landkreis Böblingen genau beobachtet: das Körpergewicht und der Medienkonsum von Kindern. Während in vielen Regionen ein deutlicher Anstieg von Übergewicht zu beobachten ist, zeigt sich im Landkreis Böblingen bislang kein solcher Trend – ein erfreuliches Ergebnis. Dennoch betont das Gesundheitsamt, wie wichtig eine gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung bereits im Kindergartenalter sind. Auffällig sei zudem ein leichter Anstieg beim Untergewicht, der weiter beobachtet werden müsse.
Weniger erfreulich sind die Ergebnisse beim Medienkonsum: Kinder im Landkreis Böblingen verbringen weiterhin zu viel Zeit vor Bildschirmen – Tendenz steigend. „Hier brauchen wir dringend mehr Aufklärung und Alternativangebote, um Medienkompetenz zu stärken und den Ausgleich durch Bewegung und soziale Aktivitäten zu fördern“, resümiert das Gesundheitsamt.
Auch die sprachliche Entwicklung bleibt ein zentrales Thema. Kinder, die nicht mit Deutsch als Familiensprache aufwachsen oder aus sozial benachteiligten Familien stammen, zeigen überdurchschnittlich häufig sprachlichen Förderbedarf. Frühzeitige Förderung ist hier entscheidend, um allen Kindern einen guten Start in die Schullaufbahn zu ermöglichen.
Der vollständige Bericht bietet einen Überblick über den Gesundheitszustand der Kinder im Landkreis Böblingen – mit detaillierten Auswertungen, Grafiken und Handlungsfeldern. Er soll nicht nur informieren, sondern auch Denkanstöße geben, wie sich Gesundheitsförderung und Prävention in den kommenden Jahren weiterentwickeln können.
Der komplette Bericht steht ab sofort auf der Homepage des Gesundheitsamts Böblingen www.lrabb.de/Gesundheitsamt zur Verfügung.



