Kreis Böblinge: „Heimat“ – Stimmen aus den Kursen der VHS
Kreis Böblingen. Die Programmzeitschrift der VHS Böblingen-Sindelfingen erscheint zweimal jährlich mit 1200 Vorträgen, Kursen, Webinaren und Exkursionen für das jeweils neue Semester. Die aktuelle Ausgabe liegt derzeit wieder in mehr als 80 Auslagestellen kostenlos zum Mitnehmen bereit.
Titelthema ist „Heimat“. Mit dem Titel des aktuellen Programms möchte das VHS-Team dem Wandel Raum geben, aber auch die neue Heimat, den Kreis Böblingen, vieler der VHS-Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus den jährlich über 450 Deutschkursen vorstellen.
Unter anderem haben Teilnehmer der VHS-Deutschkurse in Interviews berichtet, was Heimat für sie bedeutet. Wir bringen Auszüge aus den Interviews der VHS-Programmzeitschrift.Die Interviews gibt es im neuen VHS-Programm sowie auf www.vhs-aktuell.de.
Interview mit Olha Rudnieva, Ukraine
Sie haben Ihre Heimat verlassen, haben Sie im Landkreis Böblingen schon eine neue gefunden?
Olha Rudnieva: „Obwohl mir Böblingen sehr gefällt, muss ich leider sagen, dass es für mich noch keine Ersatzheimat geworden ist, da es erst seit kurzem mein Zuhause ist. Trotzdem fühle ich mich hier nicht fremd und habe bereits viele positive Erfahrungen gemacht, die mir das Einleben erleichtern. Vielleicht liegt das auch daran, dass einige meiner engsten Verwandten ebenfalls hier leben und ich mich nicht alleine fühle. Daher kann ich mit Zuversicht sagen, dass Heimat nicht nur ein bestimmter Ort auf der Karte ist, sondern auch nahestehende Menschen, Eltern und Familie im Allgemeinen.“
Welche Orte und Landschaften erwecken besondere Heimatgefühle bei Ihnen?
Olha Rudnieva: „Die Natur, besonders die Wälder faszinieren mich hier. Der Schwarzwald ist besonders beeindruckend. Doch da ich in einer sehr industriellen Stadt aufgewachsen bin, erinnern mich die vielen Fabriken und die Infrastruktur hier an meine Heimatstadt, auch wenn dies eine etwas andere Vorstellung von ‚Landschaft‘ ist.“
Welches ist Ihr Lieblingswort im Schwäbischen?
Olha Rudnieva: „Das erste schwäbische Wort, das ich gelernt habe, als ich hierhergezogen bin, war ‚Kehrwoche‘. Ich kann nicht sagen, dass es mir besonders gefallen hat, aber ohne sie geht es im Schwäbischen nicht. Doch am meisten mag ich alle Wörter mit der Endung ‚le‘, wie zum Beispiel Schätzle, Äffle und natürlich Spätzle. Sie klingen so liebenswert und herzlich.“
Was ist Ihr Lieblingsgericht?
Olha Rudnieva: „Ganz klar Martinsgans mit Kartoffelknödeln. Sie erinnert mich an traditionelle Festessen und gemütliche Zusammenkünfte. Ähnliche leckere Weihnachtsgerichte mit Gans oder Ente gibt es auch in meiner Familie. Und als Dessert natürlich Schwarzwälder Kirschtorte. Der perfekte Abschluss für ein köstliches Mahl.“