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Polizeibericht

Kreis Böblingen: 5032 Geschwindigkeitsverstöße und ein Sattelauflieger ohne Bremsen

Die europaweit abgestimmte Geschwindigkeitskontrollwoche der Polizei fand auch im Landkreis Böblingen statt.

Von Peter Maier
Vom 5. bis 9. August hat die Polizei unter anderem im Kreis Böblingen Geschwindigkeitskontrollen durchgeführt.

Vom 5. bis 9. August hat die Polizei unter anderem im Kreis Böblingen Geschwindigkeitskontrollen durchgeführt.

Bild: Racle Fotodesign / Adobe Stock

Kreis Böblingen. „Die Unfallursache Nummer 1 bei schweren Verkehrsunfällen ist und bleibt die Geschwindigkeit. Das bedeutet ‚Geschwindigkeit anpassen rettet Leben‘. Diesen Leitsatz aus der Kampagne Vision Zero, die sich für null Todesopfer und Schwerverletzte im Straßenverkehr einsetzt, wollen wir den Verkehrsteilnehmenden vermitteln“, sagt Erwin Grosser, Leiter der Schutzpolizeidirektion anlässlich der Vorstellung der Verkehrsunfallbilanz des Jahres 2023.

Daher beteiligte sich das Polizeipräsidium Ludwigsburg auch dieses Mal mit verschiedenen Maßnahmen an einer europaweit abgestimmten Geschwindigkeitskontrollwoche. Diese fand zwischen dem 5. und dem 9. August 2024 statt. Insgesamt 5 032 Geschwindigkeitsverstöße registrierte die Polizei in ihrem Zuständigkeitsbereich, der sich auf die Landkreise Böblingen und Ludwigsburg sowie auf knapp 110 Autobahnkilometer erstreckt.

1537 Geschwindigkeitsverstöße

Insgesamt 1537 Geschwindigkeitsverstöße stellten die Beamten auf den betreuten Autobahnabschnitten fest. 29 Personen fuhren deutlich zu schnell und müssen daher mit einem Fahrverbot rechnen. Innerhalb geschlossener Ortschaften wurden 32 Überschreitungen gemessen. Vier Personen überschritten die erlaubte Geschwindigkeit derart, dass auch sie einem Fahrverbot entgegensehen.

Außerhalb geschlossener Ortschaften verzeichnete das Polizeipräsidium Ludwigsburg weit mehr, nämlich 881 Geschwindigkeitsverstöße. Für 14 Personen dürfte dies mit einem Fahrverbot einhergehen. Zusätzlich kam der so genannte Enforcement-Trailer zum Einsatz, ein mobiler Blitzer, der nochmals 2582 Verstöße, hiervon 25 bewährt mit einem Fahrverbot, erfasste. Neben den Folgen eines Fahrverbots müssen die Fahrer außerdem mit Verwarnungsgeldern und Ordnungswidrigkeitenanzeigen rechnen.

Vorsätzlich und vollständig außer Betrieb

Geschwindigkeit anpassen rettet Leben. Diesen Leitsatz konnte ein Sattelzuglfahrer, der am 31. Juli auf der Bundesautobahn 8 unterwegs war, lediglich bedingt befolgen. Der Sattelzug war einer Streifenwagenbesatzung der Verkehrspolizeiinspektion Ludwigsburg auf der A8 zwischen der Anschlussstelle Leonberg-West und dem Autobahndreieck Leonberg aufgefallen. Die Einsatzkräfte entschieden sich zu einer Kontrolle, die schließlich im Bereich des Industriegebiets in Ditzingen durchgeführt wurde. Die ganzheitliche Überprüfung des Gespanns förderte einen unglaublich gefährlichen Mangel zutage.

Die Bremsanlage des Sattelaufliegers war vorsätzlich und vollständig außer Betrieb gesetzt worden. Somit funktionierten lediglich die Bremsen der Sattelzugmaschine. Bei einem stärkeren Bremsvorgang, beispielsweise an einem Stauende, hätte es zu einem Ausbruch des Sattelaufliegers mit möglicherweise fatalen Konsequenzen kommen können. Die Beamten der Verkehrspolizeiinspektion Ludwigsburg legten das Fahrzeug aufgrund dessen still. Die Ermittlungen gegen die Verantwortlichen dauern derzeit an.