

Kreis Böblingen. „Die Struktur, die wir hier aufgebaut haben, wollen wir unbedingt als flexibles System aufrechterhalten; bis Mitte März am Standort der Messe.“ Es gelte, einen „Jo-Jo-Effekt“ aus Schließungen und Wieder-Eröffnungen zu verhindern. „Rund um das Thema Impfen gibt es viele Unwägbarkeiten“, so Bernhard. „Wann kommt der neue Impfstoff, wieviel kommt und welche Nachfrage erwächst durch ihn? Kommt die allgemeine Impfplicht und braucht es eine vierte Impfung? Und viele ähnliche Fragestellungen.“ Da sei es wichtig, im Zweifel schnell und mit flexiblen Lösungen reagieren zu können. Dazu sei man im ständigen Gespräch mit allen Akteuren.
Insbesondere ist man natürlich auch im Gespräch mit dem Sozialministerium. Von dort war am 31. Januar Prof. Dr. Annegret Kuhn zu Gast im KIS, Leiterin des Teams Planung Impfinfrastruktur der Task-Force Impfen. Das Land führt derzeit ein Monitoring der Impfstrukturen im Land durch und besucht in diesem Zusammenhang in allen Stadt- und Landkreisen die vorhandenen Infrastrukturen mit dem Ziel, auf Basis der bisherigen Erfahrungen der Land- und Stadtkreise ein zukünftiges, robustes Konzept zu erstellen. Im Landkreis Böblingen hatte man die 50.000ste Impfung zum Anlass genommen, Prof. Dr. Annegret Kuhn einzuladen.
Rund zwei Stunden hat sie sich Zeit genommen, um mit den Kreisverantwortlichen und den operativen Ansprechpersonen über das Impfkonzept zu sprechen. Neben den Erfahrungen der Kreise aus den vergangenen Monaten geht es vor allem um die Anforderungen an eine langfristige Infrastruktur. Denn auch zukünftig kann es immer wieder sehr schnell zu einer steigenden Nachfrage nach Impfungen kommen.
Der KIS wird in Federführung des Landkreises betrieben. Genutzt wird er aktuell von einem Netzwerk aus Ärzte- und Apothekerschaft rund um die Sindelfinger Laborärztin Dr. Martina Burchert-Graeve und den Holzgerlinger Apotheker Dr. Björn Schittenhelm. Im KIS kann grundsätzlich die niedergelassene Ärzteschaft sowie Betriebsärzteschaft tätig werden.Das Team aus dem KIS hat dieser Tage auch eine Spende an das Deutsche Rote Kreuz (DRK) in Höhe von 750 Euro übergeben. Landrat Bernhard freut sich über diese Geste der Solidarität seitens der Akteure untereinander. Das Engagement Aller, die im KIS mitarbeiten, sei herausragend. Das DRK schultert von Beginn an, auch noch zu Zeiten des Kreisimpfzentrums (KIZ), den Sanitätsdienst.
Im Schulterschluss mit vielen Partnern und Akteuren komme der Landkreis Böblingen nach wie vor verhältnismäßig gut durch die Pandemie. Und das soll auch so bleiben. In diesem Zusammenhang dankt der Landrat auch ausdrücklich allen anderen – außerhalb von KIS oder früher KIZ, die sich in Sachen Impfung unermüdlich engagieren. „Die niedergelassene Ärzteschaft ist eine wichtige Säule in Sachen Impfung“, so der Landrat. „Viele Menschen vertrauen ihrer Hausärztin oder ihrem Hausarzt und bevorzugen deshalb den Termin in den Praxen.“Grob gesagt verteilen sich die 50.000 Impfungen im KIS auf 40.000 Booster- und jeweils 5.000 Erst- und Zweitimpfungen. (Kinderimpfungen sind in den Zahlen enthalten, machen bei den Erstimpfungen rund 50 Prozent und bei den Zweitimpfungen rund 35 Prozent aus). Betrachtet man das gesamte Netzwerk aus KIS und Test- und Impfzentren (TIZ) inklusive ihrer Aktionen, wie im Glaspalast in Sindelfingen, dann ist dort die 100.000er-Marke geknackt. „Dieses Netzwerk besteht erst seit Schließung der Impfzentren, also seit 1. Oktober 2021“, erinnert Landrat Roland Bernhard. „In nur 4 Monaten 100.000 Impfungen allein über die TIZen, deren Aktionen und seit dem 1. Dezember 2021 dann auch im KIS – das ist insgesamt herausragend für den ganzen Landkreis Böblingen.“