

Kreis Böblingen. In seiner Sitzung vom 11. Juli hat der Zweckverband Restmüllheizkraftwerk Böblingen (ZV RBB) wichtige Beschlüsse für eines der größten Infrastrukturprojekte der Region getroffen: den Bau der Klärschlammverwertungsanlage (KSVA) auf dem Gelände des bestehenden Restmüllheizkraftwerks. Die Zustimmung zum Projekt erfolgte auf Grundlage der zuvor gefassten Beschlüsse in den kommunalen Gremien der Verbandsmitglieder.
Ebenfalls beschlossen wurde die Vergabe der Bauleistungen der geplanten Klärschlammverwertungsanlage. Die Planung und Vorbereitung des Projekts reichen bis ins Jahr 2018 zurück und mündeten in der jetzigen Finalisierung der Auftragsvergabe.
„Mit dem heutigen Beschluss sichern wir die langfristige Entsorgungssicherheit in der Region, schaffen eine hochmoderne Anlage mit Innovationskraft und sichern wichtige Arbeitsplätze vor Ort. Das ist ein großer Tag für die interkommunale Zusammenarbeit und für den Umwelt- und Ressourcenschutz“, so Landrat Roland Bernhard, Verbandsvorsitzender des ZV RBB.
„Wir ermöglichen sowohl den 72 Mitgliedern, ihren Klärschlamm den neuen künftigen Umweltstandards entsprechend zu entsorgen und gleichzeitig unterstützen wir die Städte Böblingen und Sindelfingen bei ihrer Wärmewende, denn die Fernwärme aus der thermischen Klärschlammbehandlung, die als CO2 frei gilt, speisen wir in die Netze der Stadtwerke ein.
Auch die beiden Geschäftsführer des Zweckverband Restmüllheizkraftwerk Böblingen, Dr. Frank Schumacher und Sascha Hejny, äußern sich sehr zufrieden zum Ergebnis der Sitzung: „Die Klärschlammverwertungsanlage ist eine Antwort auf gesetzliche Anforderungen und ein starkes regionales Zukunftsprojekt. Sie ermöglicht eine sichere und nachhaltige Verwertung von Klärschlamm, stärkt unsere Energieinfrastruktur und verbindet kommunale Verantwortung mit technologischem Fortschritt.“
Böblingens Oberbürgermeister Dr. Stefan Belz, Verbandsvorsitzender des ZV KBB: „Der Beschluss schafft die notwendigen Voraussetzungen für den Bau der Klärschlammverwertungsanlage. Diese Anlage ist ein wichtiger Schritt in der Kreislaufwirtschaft – insbesondere für die künftige Rückgewinnung von Phosphor. Gleichzeitig werden die Stadtwerke in Böblingen und Sindelfingen von zusätzlicher Fernwärme profitieren können.“
Die KSVA wird bis zum Herbst 2027 fertiggestellt sein und sichert die nachhaltige Entsorgung von Klärschlamm in den Regionen. Gleichzeitig werden mit dem Projekt wertvolle Synergien für die Energie- und Fernwärmeversorgung am Standort Böblingen erschlossen. Die Klärschlammverordnung tritt im Januar 2029 in Kraft und verbietet ab dann die bodenbezogene Verwertung von Klärschlamm und verpflichtet zur Rückgewinnung des Rohstoffs Phosphor.
Das Restmüllheizkraftwerk im Böblinger Wald beschäftigt derzeit rund 90 Mitarbeitende und sorgt für die umweltgerechte thermische Verwertung von Restmüll, der nicht mehr stofflich verwertet werden kann. Aus dem Verbrennungsprozess wird wiederum wertvolle Energie gewonnen, die in Form von Strom und Fernwärme die benachbarten Städte Böblingen und Sindelfingen versorgt. Rund die Hälfte dieser Energie stammt aus biogenen Quellen und ist somit „grün“.
Weitere Informationen über die Arbeit des RBB stehen auf www.zvrbb.de, Details zum Projekt „Klärschlammverwertungsanlage“ stehen hier ebenfalls zur Verfügung.