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Werner Eipper von Veranstalter EMT zu Gast im SZ/BZ-Podcast „Willi und Dödel“

Kreis Böblingen: „Kultur im Freien“ startet heute Abend

Herrenberg, Holzgerlingen, Nebringen, Sindelfingen und Wildberg: So heißen die Veranstaltungsorte von „Kultur im Freien“ in den kommenden Wochen. Prall gefüllt mit einem hochkarätigen Programm, das Konzerte ebenso beinhaltet wie Comedy, Kabarett oder Magie. Los geht's heute Abend in Herrenberg.
Von Jürgen Wegner
"Kultur im Freien“ gibt's auch in diesem Jahr in Holzgerlingen. Los geht's dort am 2. Juni mit einer Show von Nils Strassburg.  Heute Abend startet die Veranstaltungsreihe auf dem Herrenberger Marktplatz. Bild: Dettenmeyer/Archiv

"Kultur im Freien“ gibt's auch in diesem Jahr in Holzgerlingen. Los geht's dort am 2. Juni mit einer Show von Nils Strassburg. Heute Abend startet die Veranstaltungsreihe auf dem Herrenberger Marktplatz. Bild: Dettenmeyer/Archiv

**Kreis Böblingen.**Michael Eipper von der veranstaltenden Herrenberger Firma Event-Media-Tec (EMT) kann es kaum erwarten, dass die Veranstaltungsreihe losgeht. „Ich freue mich auf jeden einzelnen Abend“, sagt er im SZ/BZ-Podcast „Willi und Dödel“. Hier ein Auszug:

# Zum SZ/BZ-Podcast "Willi und Dödel" mit Michael Eipper geht's hier.

Im dritten Jahr gibt es jetzt die Veranstaltungsreihe „Kultur im Freien“. Wie kamen EMT auf diese Idee?

Michael Eipper: „Die Idee wurde vor zwei Jahren zu Beginn der Corona-Pandemie geboren. Zu Beginn dachten wir, dass Corona nur ein Gag sei - haben dann aber schnell gemerkt, dass das was Schlimmes ist. Auch unsere Firma, die von der Veranstaltungswirtschaft ziemlich abhängig ist, wurde hart getroffen. Die Auftragslage ging im freien Fall gegen Null. Wir haben ein Vermietlager für Veranstaltungen, machen auch Fest-Installationen. Bei uns kann man Mikrofone, Bühnen, Beleuchtungsanlagen mieten, wenn man will auch eine Band buchen. Seit 2011 haben wir auch eine eigene Lautsprecherproduktion. Aber wenn nichts stattfinden kann, braucht das alles auch niemand. Deshalb wollten wir aber nicht den Kopf in den Sand stecken, sondern selbst aktiv werden. Auch, weil wir der Meinung waren, dass die Kultur nicht zum Erliegen kommen darf.“

Zu viele Möglichkeiten gab es 2020 zu Beginn der Pandemie mit dem ersten Lockdown aber nicht, oder?

Michael Eipper: „Wir haben gesehen, dass Autokino erlaubt war. Also haben wir eine Bühne aufgebaut, Künstler engagiert, um „Kultur im Auto“ zu machen. Zuerst in Gärtringen, dann in Sindelfingen auf dem Glaspalast-Parkplatz. Zum Beispiel stand dann Bernd Kohlhepp auf der Bühne und hat gegen Autos gesprochen. Das war schon sehr ungewöhnlich und auch sehr aufwendig – unter anderem kam dabei eine Applaus-App zum Einsatz, mit der die Besucher applaudieren konnten und somit wenigstens etwas Interaktion möglich war. Es war witzig, lustig – aber eigentlich braucht man so etwas nicht mehr. Es fehlt halt der Kontakt. Im Sommer 2020 gingen die Infektionszahlen zurück. Da konnten wir wieder im Freien Kultur ohne Auto anbieten. Zwar mit Abstandsregeln und Zugangsbeschränkungen - aber immerhin. Künstler wie Besucher waren sehr dankbar und glücklich, dass wir so etwas ermöglicht hatten.“

Im vergangenen Jahr gab es erneut „Kultur im Freien“. Wie zufrieden waren Sie?

Michael Eipper: „Einerseits waren wir froh, überhaupt Veranstaltungen durchführen zu können, andererseits war der Aufwand, den wir wegen der sich ständig ändernden Auflagen dafür betreiben mussten, extrem hoch. Mal galt die Maskenpflicht, dann wieder nicht. Dann durften Besucher nur genesen oder geimpft rein, oder zusätzlich noch mit aktuellem negativem Test. Das mussten wir alles kontrollieren. Aber wir hatten auch Höhepunkte wie zum Beispiel einen Auftritt der SWR-Bigband, die bei uns übrigens ihren ersten Auftritt im Jahr 2021 hatte.“

Allgemein haben kulturelle Veranstaltungen aber seit Corona oft damit zu kämpfen, dass sich Zuschauer rar machen. Woran liegt das?

Michael Eipper: „Dafür gibt's aus meiner Sicht mehrere Gründe. Manche haben sich wahrscheinlich zu sehr ans Sofa gewöhnt, andere wiederum hatten trotz aller Vorsichtsmaßnahmen einfach nur Angst, sich infizieren zu können. Und viele blieben generell wegen der Corona-Auflagen fern. Jetzt, wo die Lockerungen da sind, hoffe ich, dass auch das Publikum zurückkehrt.“

Los geht's am 19. Mai in Herrenberg mit Theatersport. An sieben weiteren Abenden gibt es dort ein weiteres hochkarätiges, buntes Programm, bevor dann die Bühne in Holzgerlingen aufgebaut wird. Nach zwei Jahren, in denen kulturell nicht sehr viel geboten war, müsste doch eigentlich einiges los sein, oder?

Michael Eipper: „Eigentlich schon. Zumal auch der Herrenberger Marktplatz mit den Fachwerkhäusern eine tolle Lokation ist. Wir bestuhlen ihn mit Lounge-Möbeln, Liegestühlen und Klappstühlen, insgesamt haben wir Plätze für 430 Besucher pro Veranstaltung. Alles wird angerichtet sein für tolle Abende in angenehmer Atmosphäre.“

Nach zwei Jahren Pause dürfen Künstler wieder selbst auf Tour gehen, dazu gibt es auch wieder viele andere Veranstaltungen, bei denen Sie auftreten können. Hatten Sie deswegen Schwierigkeiten, Künstler zu verpflichten?

Michael Eipper: „Es war ein bisschen schwieriger als während der Hochphase von Corona. Es kam also bei Anfragen schon mal vor, dass ein Künstler einen Termin schon belegt hatte. Aber wir haben ja so viele Termine im Angebot, dass man in den allermeisten Fällen auch ausweichen konnte.“

Und auf welche Veranstaltung freuen Sie sich persönlich am meisten?

Michael Eipper: „Ich versuche da fair zu sein, freue mich nach all der Arbeit, die wir in die Reihe stecken, auf jede Veranstaltung. Auch wenn ich zugeben muss, dass die 'Purple Family' – eine Tribute-Band von Deep Purple - mehr meinen persönlichen Geschmack trifft als Caro, die als Helene Fischer Double auftritt. Die Frau ist super, singt hervorragend – aber es ist halt nicht so ganz meine Musik. Generell gilt aber: Konzerte und Veranstaltungen sind mein Leben.“