Kreis Böblingen: Warum Schornsteinfeger Glück bringen
Kreis Böblingen. Hufeisen, vierblättrige Kleeblätter, Marienkäfer und Schornsteinfeger gelten traditionell als Glücksbringer. Sie werden besonders gerne zum Jahreswechsel verschenkt und sollen das neue Jahr gut beginnen lassen (Symbolbild: Werner / Adobe Stock). Doch warum bringen Schornsteinfeger eigentlich Glück?
Der Ursprung dieses Aberglaubens liegt im Mittelalter. Schon damals boten Schornsteinfeger das Kehren von Schornsteinen an. Die Dienstleistung war gefragt, denn zu viel Ruß im Schornstein bedeutete Brandgefahr. Schnell konnte aus einem brennenden Schornstein ein verheerender Brand entstehen und auf ein ganzes Stadtviertel übergreifen. Da die Arbeit außerdem schmutzig, schwierig und gefährlich war, überließen die Bewohner sie nur zu gerne dem Schornsteinfeger. Er brachte Sicherheit und damit Glück ins Haus.
Glück kann jeder gebrauchen
Dieser Glaube hat sich bis heute erhalten. Neben der Arbeit auf dem Dach, den Messungen und Überprüfungen gehört Glück bringen für Schornsteinfeger einfach dazu. „In unserem Beruf ist es von Vorteil, wenn man offen und kommunikativ ist“, erzählt Alexis Gula, Schornsteinfeger und Präsident des Bundesverbandes des Schornsteinfegerhandwerks. „Kunden und Passanten sprechen uns bei der Arbeit an und möchten unseren schwarzen Koller berühren.“ Andere wiederum schwören auf die goldenen Knöpfe oder etwas Ruß. „Wir freuen uns, wenn wir die Menschen damit glücklich machen können“, so Alexis Gula.
In der Energiekrise besonders gefragt
Mehr als 21.000 Berufsangehörige im Schornsteinfegerhandwerk gibt es zurzeit in Deutschland, davon rund 1800 Auszubildende. Aktuell sind die Handwerker nicht nur als Glücksbringer, sondern als Berater bei der Energiewende gefragt. Täglich informieren sie ihre Kunden rund um Alternativen für fossile Energien und erklären, wie sie Wärmeenergie sparen können.
Zur Geschichte des Handwerks
Die ersten Schornsteinfeger kamen aus dem nördlichen Italien. Dort feiert man heute noch jährlich das internationale Treffen der „spazzacamini“. Gleichzeitig erinnert die Veranstaltung an die Kinder aus Norditalien, die Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts aus Armut ihre Familien verlassen und als Kaminkehrer arbeiten mussten
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