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Attraktivität für Fachkräfte stärken

Kreis Calw: Projekt „Fachkräftestandort“ zieht positive Bilanz

Vor knapp einem Jahr startete die Industrie- und Handelskammer (IHK) Nordschwarzwald zusammen mit der Stadt und dem Landkreis Calw im Rahmen der regionalen „Entwicklungsstrategie 2030+“ das Projekt „Fachkräftestandort Raum Calw“.
Von Konrad schneider
Gemeinsam für die Unternehmen im Raum Calw und hier vor dem Bunker der Firma Comback in Oberreichenbach. Im Steuerkreis des Fachkräfteprojekts engagieren sich Personalverantwortliche von 15 Unternehmen – mit ersten Erfolgen.

Gemeinsam für die Unternehmen im Raum Calw und hier vor dem Bunker der Firma Comback in Oberreichenbach. Im Steuerkreis des Fachkräfteprojekts engagieren sich Personalverantwortliche von 15 Unternehmen – mit ersten Erfolgen.

Kreis Calw. Das Projekt zielt darauf ab, konkrete und relevante Standortfaktoren positiv zu beeinflussen, um mehr Fachkräfte anzuwerben, zu gewinnen und zu binden. Zudem soll es den direkten Austausch der Personalverantwortlichen ermöglichen.Dazu trafen sich die Unternehmen nach dem Auftakt bei der Firma Börlind und einem zweiten Treffen bei Homag nun beim IT-Unternehmen Comback in Oberreichenbach im ehemaligen Atomschutzbunker der baden-württembergischen Landesregierung.

„In den Bereichen ‚Mobilität & Wohnen‘, ‚Kultur & Freizeit‘ sowie ‚Mobilität‘ haben wir die konkreten Bedarfe der Unternehmen und die gemeinsamen Ideen an Stadt und Landkreis adressiert, die die Anliegen sogleich ernst nahmen – die Wirksamkeit reicht von einer neuen Freizeitbroschüre bis hin zu konzeptionellen Beiträgen zum neuen Verkehrskonzept in Calw“, so Carl Christian Hirsch, Mitglied der Geschäftsführung der IHK Nordschwarzwald zu Beginn des Treffens an dem ungewöhnlichem Ort. Die Zwischenergebnisse besprachen die Unternehmen im Bunker, der heute Sitz des Unternehmens Comback ist.

„Wir sind gewohnt, dass man uns als Unternehmen bisher kaum kennt“, sagt Marcus Stier, der im Unternehmen den Bereich Unternehmensentwicklung und damit auch Personal verantwortet. Erst seit wenigen Jahren werde man mit dem Unternehmen sichtbar und suche den Kontakt zur Öffentlichkeit. Als IT-Sicherheitsunternehmen hatte man sich bewusst zurückgehalten. Jetzt führt aber auch der für das Unternehmen zunehmend drückende Fachkräftemangel zur Kursänderung.

Drückende Wohnraumfrage

„Zum einen ist das Thema IT-Sicherheit nunmehr für jeden relevant und zum anderen suchen wir für unser Wachstum Unterstützung“, so Stier über das Unternehmen, das aktuell rund 30 Mitarbeitende beschäftigt. Auf 2700 Quadratmetern Nutzfläche betreibt Comback eine Vielzahl von Servern für seine IT-Dienstleistungen und ermöglicht den Kunden auch das Einlagern wertvoller Gegenstände.

Die Calwer Wirtschaftsförderin Manuela Opel gab einen Überblick über die aktuellen Aktivitäten des Landkreises – startend mit dem neuen Imagefilm, der sich auch an Fachkräfte von außerhalb der Region richten soll, über die umfangreichen Planungen und Baumaßnahmen des Radwegenetzes bis hin zur drückenden Wohnraumfrage, die durch den aktuellen Zuzug vieler Menschen aus der Ukraine und darüber hinaus noch drückender für alle werde.

Bei allen Fortschritten im und mit dem Fachkräftestandortprojekt drückt dieses Thema auch die Unternehmen mit ihren Mitarbeitenden am stärksten, weswegen man die Arbeit bis Jahresende auch mit diesem Schwerpunktthema fortsetzen werde und hoffe, auch hier erste, kleine Ergebnisse zu erzielen. „Einige Unternehmen haben Bedarf für Wohnraum, der nur wenige Tage pro Woche für Fachkräfte, die aus größerer Entfernung einpendeln, besteht. Deshalb werden diese Unternehmen in Kooperation auch Ideen, wie die eines sogenannten Boardinghouses, gemeinsam verfolgen. Wir werden sehen, was daraus entstehen kann“, so Carl Christian Hirsch.