

Maichingen. Agnes lebt in einem großen Haus mit vielen verschiedenen Menschen zusammen. Sie jedoch das einzige Kind. Da zieht eines Tages mit Anna ein anderes Kind mit seiner Familie in das Haus. Agnes hofft darauf, dass Anna sie irgendwann aufsucht, um zusammen mit ihr zu spielen, doch Anna scheint sich überhaupt nicht für Agnes zu interessieren. Schließlich begegnen sich die beiden Mädchen zufällig allein im Treppenhaus. Ist das der Beginn einer neuen Freundschaft?
Dieser Frage ging die Bundestagsabgeordnete Jasmina Hostert bei ihrer Vorlesestunde in der Kindertagesstätte Allmendäcker in Maichingen gemeinsam mit den Kindern auf den Grund. Im Gepäck hatte die Familienpolitikerin das Kinderbuch „Eine Handvoll Freundschaft“ der norwegischen Sängerin Marit Larsen, die sich in ihrem Buch spielerisch mit den verschiedenen Gefühlswelten von Kindern auseinandersetzt.
Anlass für den Besuch im Sindelfinger Ortsteil war der 20. Bundesweite Vorlesetag. Der Aktionstag möchte ein öffentliches Zeichen setzen, um Kinder und Erwachsene für die Bedeutung des Vorlesens zu begeistern und die Lust am Lesen zu wecken. Aus diesem Anlass finden jährlich zahlreiche Veranstaltungen in Schulen, Kindergärten, Bibliotheken, Museen und Buchhandlungen und an anderen Orten statt, bei denen vorgelesen wird. In diesem Jahr stand der Vorlesetag unter dem Motto „Vorlesen verbindet!“. Aufgrund einer Sitzungswoche des Deutschen Bundestags verschob Hostert ihre Vorleseaktion in die darauffolgende Woche.
„Vorlesen ist wichtig, denn es schafft Nähe und Neugier bei den Kindern“, sagt Jasmina Hostert, „Kindern, denen regelmäßig vorgelesen wird, haben es mit dem Lesen und Lernen später leichter. Und nicht zuletzt ist da die gemeinsame Zeit, die wir beim Vorlesen zusammen mit den Kindern verbringen. Deswegen war es mir sehr wichtig, mich auch persönlich am Bundesweiten Vorlesetag zu beteiligen.“
Hostert hat selbst einen zweijährigen Sohn, dem sie regelmäßig vorliest. Daher war die gemeinsame Vorlesestunde mit den Kitakindern vom Allmendäcker für die Mutter zweier Kinder eine vertraute Situation. Dass dies nicht selbstverständlich ist, zeigt die im Oktober veröffentlichte Bildungsstudie „Vorlesemonitor“: Demnach liest mehr als ein Drittel der Eltern den eigenen Kindern nur noch selten oder gar nicht mehr vor.