Messe Sindelfingen wird mit Geflüchteten aus verschiedenen Ländern belegt
Sindelfingen. In der Messe Sindelfingen werden ab Ende September aufgrund steigender Zugangszahlen Geflüchtete aus verschiedenen Herkunftsländern untergebracht. Bisher kamen dort nur ukrainische Geflüchtete unter. Dafür war die Notunterkunft auf der Messe im April 2022 kurzfristig durch das Regierungspräsidium Stuttgart in Betrieb genommen worden.
„Seit April 2022 konnten wir auf der Messe Sindelfingen mehr als 25 600 Menschen ein erstes Dach über dem Kopf geben und damit unserer Solidarität mit der Ukraine Ausdruck verleihen“, sagt die Stuttgarter Regierungspräsidentin Susanne Bay. Nun würden weitere Kapazitäten für Geflüchtete aus verschiedenen Ländern benötigt. Die aktuelle Zugangslage in Baden-Württemberg erfordere ein flexibles Handeln in der Erstaufnahme, so Susanne Bay.
Der Böblinger Landrat Roland Bernhard drückt sein Verständnis für die Entscheidung des Landes aus, den Personenkreis in der vorübergehenden Notunterkunft auf Geflüchtete aus verschiedenen Herkunftsländern auszudehnen. „Der Landkreis geht davon aus, dass es sich nach wie vor um eine zeitlich befristete Zwischennutzung handelt“, so Roland Bernhard. „Unabhängig davon fordere ich EU und Bund auf, so rasch als möglich den wachsenden Zustrom an Flüchtenden insgesamt wirksam zu begrenzen“.
Sindelfingens Oberbürgermeister Dr. Bernd Vöhringer betont, dass Sindelfingen eine internationale Stadt sei, „in der wir Solidarität und Mitmenschlichkeit leben und zusammenhalten. Wir leisten unseren Beitrag, wenn es darum geht, Schutzsuchenden, die vor Krieg und Not fliehen müssen, zu helfen.“ Er könne angesichts der steigenden Zugangszahlen die Entscheidung des Landes nachvollziehen. Allerdings: „Dennoch sind die Kapazitäten auch in unserer Stadt begrenzt“, so der Oberbürgermeister. „Neben einer ausreichenden finanziellen Unterstützung der Kommunen für die Unterbringung von Geflüchteten müssen die zuständigen Ebenen endlich gemeinsam eine Lösung für eine wirksame Steuerung der Zuwanderung finden.“
Mietvertrag bis 31. Dezember
Die Geflüchteten werden in der Einrichtung betreut, verpflegt und medizinisch versorgt. Sie halten sich dort auf, bis eine Weiterverlegung in die vorläufigen Unterbringungen auf Ebene der Stadt- und Landkreise oder in eine andere Erstaufnahmeeinrichtung im Land erfolgen kann.
Der Mietvertrag für die Messe Sindelfingen läuft aktuell bis 31. Dezember 2023.