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In der Wilhelma

Nachwuchs bei den Emus 

Riesige Osterküken aus grünen Eiern.

 

Von Emma Wagner

Stuttgart. In der Wilhelma gibt es dieses Jahr außergewöhnliche Osterküken zu bestaunen: Nämlich vier Emu-Jungvögel, die ihrem Vater auf Schritt und Tritt folgen. Geschlüpft ist der in ein gestreiftes Federkleid gehüllte Nachwuchs bereits Anfang März, hielt sich in den ersten Lebenswochen aber meist im vor Wind und Wetter geschützten Stall auf. Die beiden Emu-Eltern namens Susi und Strolch sind beide fast fünf Jahre alt und kamen vor drei Jahren als Nachzuchten aus einer privaten Haltung in die Wilhelma. Bereits Anfang Januar hatte Susi ihrem Gatten ein Gelege mit dunkelgrünen Eiern beschert, jedes von ihnen mehr als ein halbes Kilo schwer.

Für den Emu-Hahn begann daraufhin eine kräftezehrende Zeit: Die Brut und die Aufzucht der Jungvögel sind beim zweitgrößten Vogel der Welt nämlich reine Männersache. Vogelkurator Andreas Frei erklärt: „Die Brutdauer bei Emus beträgt bis zu 60 Tage – das ist fast dreimal so lang wie bei Hühnern. Während dieser Zeit zehrt das Männchen von seinem Körperfett und verzichtet komplett auf die Aufnahme von Nahrung und Flüssigkeit. Es kann dabei bis zu einem Drittel seines Körpergewichts verlieren“. Auch nach dem Schlüpfen der Jungvögel ist es das Männchen, welches sich um den Nachwuchs kümmert. Besonders an sonnigen Tagen können die Besuchenden der Wilhelma gut beobachten, wie Emu-Hahn Strolch seine gestreiften Küken durch ihre an die Vogelfreiflugvolieren angrenzende Anlage führt.

Der in Australien beheimate Emu ist mit einer Körperhöhe von bis zu 1,90 Metern nach dem Afrikanischen Strauß der zweitgrößte Vogel der Welt. Bei beiden handelt es sich um flugunfähige Laufvögel. Dennoch sind sie im Laufe der Evolution unabhängig voneinander entstanden und damit nicht näher miteinander verwandt. Emus können bis zu 50 km/h schnell rennen – ihre Flügel sind allerdings zu schmalen, gerade mal 20 cm langen Stummeln zurückgebildet. In ihrer australischen Heimat leben Emus in der Regel meist einzeln oder paarweise. In Dürrezeiten können sie sich allerdings auf der Suche nach Wasser zu riesigen Gruppen zusammenschließen.