Nachwuchs beim „Geist der Berge“

Stuttgart. Geboren wurde der junge Kater bereits am 20. April 2025. Seine Mutter, die 15 Jahre alte Kailash, hatte für die Geburt eine Wurfbox im Innenbereich der Schneeleopardenanlage aufgesucht. Noch verbringen die beiden viel Zeit im geschützten Innenbereich der Anlage, doch immer häufiger zeigt sich das Jungtier inzwischen auch draußen.

Seit 2018 leben Kailash und das Männchen Ladakh in einer naturnah gestalteten Anlage, die von den Hochgebirgslandschaften Asiens inspiriert ist. Der Bau wurde mit 300000 Euro vom Verein der Freunde und Förderer der Wilhelma unterstützt. Seither konnten dort bereits sechs Jungtiere aufgezogen werden, die heute in Zoos in Deutschland, Schottland, Italien, Österreich und Schweden leben.

„Wir freuen uns über diesen erneuten Zuchterfolg“, sagt Wilhelma-Direktor Dr. Thomas Kölpin. „In seiner Heimat, den Hochgebirgen Zentralasiens, gilt der Schneeleopard als gefährdet. Nur wenige Tausend Exemplare leben dort noch nach Angaben der Weltnaturschutzunion IUCN. Ihr Bestand ist durch Wilderei bedroht. Wir als Zoogemeinschaft tragen daher eine hohe Verantwortung für unsere dank erfolgreicher Nachzucht bereits mehrere Hundert Tiere starke Reservepopulation.“

Um den Schneeleoparden auch in seinem natürlichen Lebensraum zu erhalten, engagiert sich die Wilhelma finanziell für eine vom NABU gegründete Anti-Wilderer-Gruppe, die „Gruppa Bars“ in der Kirgisischen Republik. Seit 2019 patrouilliert die Initiative regelmäßig in Schutzgebieten, um Wilderer aufzuspüren und illegale Tötungen zu verhindern. Auch Aufklärungsarbeit in lokalen Gemeinden gehört zum Konzept. Insgesamt flossen bisher rund 100000 Euro aus Stuttgart in das Projekt.

In Kirgistan wird der heimliche Jäger „Geist der Berge“ genannt, da man ihn kaum zu Gesicht bekommt. Anders ist es in der Wilhelma. Hier bekommt man mit etwas Glück und Geduld die Chance, ihn zu beobachten.