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Magstadt

Neues Baugebiet Seele/Metzlesbach: Noch sind viele Fragen offen

Um etwa 800 Einwohner wird Magstadt wachsen, wenn das künftige Baugebiet Seele/Metzlesbach einmal besiedelt ist. Der Architektenwettbewerb zu dem 9,5 Hektar großen Areal ist zwar entschieden, aber noch sind viele Fragen offen. Das zeigte sich während des Adventsmarktes, als ein Teil der Pläne und die Modelle erstmals öffentlich ausgestellt waren.

Von Karlheinz Reichert
Die Ausstellung von Modellen und Plänen für das künftige Magstadter Baugebiet Seele/Metzlesbach war während des Adventsmarkts gut besucht.

Die Ausstellung von Modellen und Plänen für das künftige Magstadter Baugebiet Seele/Metzlesbach war während des Adventsmarkts gut besucht.

Bild: Reichert

MAGSTADT. Eine Frage der Ausstellungsbesucher war, ob es neben den jetzigen drei ein viertes Hochhaus geben würde. „Darüber ist noch nicht entschieden“, antwortete Bürgermeister Florian Glock. Der Siegerentwurf sehe das zwar nicht vor, aber dieser sei nicht in Stein gemeißelt. Aber im Gegensatz zu anderen Entwürfen sehe dieser auch kein Baufeld für Tiny-Häuser vor. Ob man diese nicht doch zulassen werde, sei die Entscheidung des Gemeinderats, der sich am 13. Januar in einer nichtöffentlichen Abendklausur mit diesen Themen befassen werde.

Eine andere Sorge der Ausstellungsbesucher galt dem Parken. Der allgemeine Wunsch: Es solle von vornherein verhindert werden, dass die Straßen wie in den bestehenden Siedlungen total zugeparkt werden. Es werde zwar auch öffentliche Stellplätze geben, kündigte der Bürgermeister an, aber damit werde sich das Problem nicht lösen lassen. Die Magstadter Stellplatzordnung sieht als Minimum eineinhalb Stellplätze pro Wohneinheit vor, also beispielsweise zwei für ein Einfamilienhaus (halbe werden aufgerundet), aber nur sechs für ein Mehrfamilienhaus mit vier Wohnungen. Es dürfen zwar mehr Stellplätze angelegt werden, doch wird aus Kostengründen meist darauf verzichtet.

350 Wohnungen vorgesehen

Im Siegerentwurf sind etwa 350 Wohnungen vorgesehen und davon 15 Prozent in Einfamilien- und Reihenhäusern. Deren hoher Anteil ist den heutigen Besitzverhältnissen geschuldet. Es gibt über 100 Eigentümer. Von diesen ist noch nicht klar, wer einen Bauplatz zugeteilt haben möchte und wer bereit wäre, sein Grundstück an die Gemeinde zu verkaufen. Zumal der Preis dafür auch noch nicht feststeht. Nach bislang unverbindlichen Vorgesprächen sei etwa ein Drittel der Eigentümer bereit, seine Grundstücke zu verkaufen, ein Drittel wolle einen Bauplatz zugeteilt bekommen und ein Drittel wolle erst einmal die Bedingungen abwarten. So hat der Gemeinderat bisher den Kaufpreis noch nicht festgelegt, und beispielsweise auch noch nicht entschieden, wie und womit in den Häusern einmal geheizt werden darf oder muss. Derzeit befassen sich Gemeindeverwaltung und Gemeinderat mit der Wärmeplanung für den gesamten Ort.

Offen ist auch noch, ob die gesamten 9,5 Hektar auf einmal umgelegt werden oder zunächst mit der westlichen Hälfte begonnen wird. Dies warf in den Kreisen der Ausstellungsbesucher auch die Frage auf, ob sich die Gemeinde das Baugebiet überhaupt leisten kann. In diesem Punkt zeigte sich der Bürgermeister zuversichtlich. Auch wenn die Gemeinde zumindest teilweise in Vorleistung gehen und diese möglicherweise über Schulden finanzieren müsse, so seien diese doch vorübergehender Natur.

Erschließung frühestens in fünf Jahren

Die Zwischenfinanzierung der modernen, schwäbischen Dreifelderwirtschaft (Acker – Brache – Bauplatz), so klang bei der Ausstellung an, könnte auch für manchen Grundstückseigentümer zum Problem werden. Zumal noch viel Zeit vergehen wird, bis die ersten Bagger anrollen können. „Allein das Umlegungsverfahren wird, gerechnet ab dem Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan, drei Jahre dauern, mindestens“, prognostizierte Florian Glock. Das liege an den vorgeschriebenen Fristen innerhalb des Verfahrens sowie an den Gutachten die benötigt werden. „Wenn alles optimal läuft“, so der Bürgermeister, „können wir in fünf Jahren mit der Erschließung beginnen, also mit dem Bau der Kanäle und Straßen.“

Info: Die Modelle und Pläne des Architektenwettbewerbs werden bis zum 10. Dezember in den seitherigen Räumen des Frisörsalons Franco (Alte Stuttgarter Straße, gegenüber der Bücherei) öffentlich gezeigt. Geöffnet ist die Ausstellung dienstags bis samstags an den Vormittagen von 9 bis 12.15 Uhr und an den Nachmittagen dienstags bis freitags von 15 bis 18.30 Uhr.