

Laut Statistik des Landesgesundheitsamts vom Samstagabend steht der Landkreis Böblingen mit einer Inzidenz von 154 vergleichsweise gut da. Zahlreiche Land- und Stadtkreise landesweit haben die 200- oder gar 300-Marke bereits überschritten. „Das Ausbruchsgeschehen ist diffus, wir haben im Landkreis Böblingen zum Glück noch nie einen echten Hotspot gehabt“, so Bernhard. „Das ändert aber nichts daran, dass wir alarmiert sein müssen, weil auch bei uns die Infektionszahlen steigen.“
Bund und Länder haben sich nun erneut auf bundeseinheitliche Verschärfungen geeinigt. „Besonders schmerzhaft für viele Menschen ist sicher, dass die Ausnahmen mit Blick auf Weihnachten beschnitten wurden“, so Landrat Bernhard. Die Länder werden das in ihren jeweiligen Corona-Verordnungen noch im Detail ausgestalten müssen. „Ich rufe alle Menschen im Landkreis Böblingen dazu auf, sich streng an die Regeln zu halten. Wenn wir es nicht schaffen, die Infektionszahlen zu drücken, überlasten wir schon bald auch bei uns die Krankenhäuser“, mahnt der Landrat. Bereits heute seien nur noch wenige Betten auf den Intensivstationen der Kreiskliniken belegbar. Gleichwohl erklärt Bernhard, dass es nun – wie im Frühjahr – auch wieder finanzielle Hilfen für die Betriebe, die nun schließen müssen, geben sollte. „Hier sind Bund und Land in der Pflicht, der Wirtschaft zu helfen“, so Bernhard.
Die neue Corona-Verordnung enthält unter anderem auch eine Ausgangsbeschränkung für die Zeit zwischen 20 Uhr und 5 Uhr. Vor diesem Hintergrund führte das Polizeipräsidium Ludwigsburg am Samstagabend ab 20 Uhr verstärkt Kontrollen in den Landkreisen Böblingen und Ludwigsburg durch. Insbesondere an den sogenannten Hotspots und in den Innenstadtbereichen wurden durch die Beamten mehr als 1.500 Fahrzeuge kontrolliert. Die Fahrzeuge waren zumeist besetzt mit Personen, die auf dem Weg von oder zur Arbeit waren oder andere triftige Gründe nachweisen konnten.
Etwa 20 Prozent der kontrollierten Personen gaben an, nicht zu wissen, dass die Ausgangsbeschränkungen bestehen oder bereits gelten. Auch mit Blick auf die kurzfristige Anpassung der Verordnung wurden belehrende Gespräche geführt, denen ganz überwiegend mit Verständnis begegnet wurde. Lediglich in Ausnahmefällen mussten Uneinsichtige und beharrliche Verstöße sanktioniert werden. 46 Verstöße wurden zur Anzeige gebracht. Nach 22 Uhr nahm der Fahrzeug- und Personenverkehr soweit ab, dass nur noch vereinzelt Verstöße festgestellt werden mussten. Es gilt weiterhin der Appell an alle Bürgerinnen und Bürger, sich an die Ausgangsbeschränkung zu halten und damit dazu beizutragen, dass die Pandemie bewältigt werden kann.