Projekte und Partnerschaften mit der Ukraine
Böblingen/Sindelfingen. Oberbürgermeister Dr. Bernd Vöhringer eröffnete das Forum mit einem Aufruf dazu, die bisher schon gelebte Solidarität aufrecht zu erhalten, und betonte die Bedeutung von gegenseitiger Unterstützung auf kommunaler Ebene. Florian Hassler, Staatssekretär für politische Koordinierung und Europa beim Staatsministerium Baden-Württemberg, würdigte in seiner Begrüßungsrede das Engagement Sindelfingens und unterstrich den Wert kommunaler wie zivilgesellschaftlicher Netzwerke für den Wiederaufbau und die EU-Integration der Ukraine.
Oberbürgermeister Dr. Bernd Vöhringer: „Der russische Angriff auf die Ukraine tritt all das mit Füßen, wofür Europa steht: Frieden, Freiheit, Demokratie, Menschenwürde und Souveränität. Diese Grausamkeit wird nicht tatenlos hingenommen. Das ukrainische Volk und die Armee verteidigen ihr Land tapfer und unermüdlich. Gleichzeitig verteidigen sie auch die europäischen Werte. Dabei müssen wir sie unterstützen, mit gelebter Solidarität im Denken und Handeln. Dieser Solidarität haben wir auf dem Strategic Municipal Partnership Forum Ausdruck verliehen. In diesem Kontext freut es mich, dass wir die Zusammenarbeit von ‚Cities4Cities‘ und ‚United For Ukraine‘ besiegeln konnten. So können wir mit gebündelten Kräften noch effektiver vorgehen. Wir stehen an der Seite unserer ukrainischen Freundinnen und Freunde. Und diese Partnerschaft soll langfristig sein.“
„Cities4Cities“ ist eine interkommunale europaweite Kooperationsplattform, die von der Stadt Sindelfingen initiiert wurde. Sie hat das Ziel, ukrainische und andere europäische Städte zu vernetzen und so humanitäre, organisatorische und fachliche Unterstützung zu organisieren. „United For Ukraine“ verfolgt das gleiche Ziel. Die beiden Plattformen haben sich bei dem Forum zu „Cities 4 Cities I United 4 Ukraine” zusammengeschlossen. Das Memorandum wurde von Oberbürgermeister Dr. Bernd Vöhringer stellvertretend für die Stadt Sindelfingen und von Magnus Liljeström als Stellvertreter von SALAR International unterzeichnet.
Florian Hassler: „Mit der ‚Cities4Cities‘-Plattform nimmt die Stadt Sindelfingen eine Vorreiterrolle ein. Denn mittelfristig wird Europa vor der gewaltigen Aufgabe stehen, eine in weiten Teilen zerstörte Ukraine wiederaufzubauen. Hierbei können unsere Städte und Gemeinden mit ihren Partnerschaften, unsere Zivilgesellschaft im Donauraum mit ihren gewachsenen Verbindungen in die Region, aber auch die große ukrainische Diaspora eine sehr positive Rolle spielen. Als Landesregierung unterstützen wir daher den Aufbau kommunaler Partnerschaften.“
Svitlana Blinova von „United For Ukraine“: „Die 14 neuen potenziellen Partnerschaften, die heute auf dem Forum ins Leben gerufen wurden, bedeuten eine Stärkung der europäischen und ukrainischen Gemeinden von morgen. Der Prozess des Austauschs von Erfahrungen, Kultur und Unterstützung für ukrainische Gemeinden während des Krieges ist eine wirksame Integration der Ukraine in die europäische Gemeinschaft. Denn wahre Partnerschaften zwischen den Gemeinden bestehen nicht auf dem Papier, sondern zwischen den Menschen – Bürgermeistern, Einwohnern, Vertretern von Kultur-, Bildungs- und öffentlichen Einrichtungen. Als Initiative wollen wir, dass immer mehr ukrainische und europäische Gemeinden zusammenarbeiten, und wir werden alle Anstrengungen unternehmen, um dies zu erreichen.“
Insgesamt hat das Strategic Municipal Partnership Forum sein Ziel erreicht. Es sind mehrere potenzielle Partnerschaften entstanden, sei es in Form einer projektbezogenen Partnerschaft oder sogar als förmliche Städtepartnerschaften. Die Gemeinde Vorstätten konnte Feuerwehrautos an die ukrainische Gemeinde Hora übergeben. Eine Partnerschaft wurde im Rahmen des Forums unterzeichnet: Vertreterinnen und Vertreter aus Ludwigshafen und Swjahel haben eine Vereinbarung zur kommunalen Partnerschaft unterzeichnet, diese geht nun zum Beschluss in den Ludwigshafener Stadtrat. Erfahrungsberichte und Podiumsdiskussionen gab es zu den Themen „Widerstandsfähigkeit ukrainischer Gemeinden“, „Europa und die Ukraine“ und „die Bedeutung von und Möglichkeiten für kommunale Partnerschaften“. Darüber hinaus diente das Forum als Ort für zahlreiche bilaterale Gespräche.
An der Veranstaltung nahmen Bürgermeisterinnen und Bürgermeister sowie Gemeindevorsteherinnen und Gemeindevorsteher aus der Ukraine, Deutschland, den Niederlanden und Frankreich teil. Ebenfalls vertreten waren verschiedene Verbände, das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, die Europäische Kommission und die Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit.