Menü
Böblingen

Runder Tisch bei der IHK-Bezirkskammer

Die IHK-Bezirkskammer Böblingen hat zum zweiten Round Table „Generationen- und Nachfolgeplanung“ eingeladen. Vertreter aus Wirtschaft, Finanzwesen und Verwaltung diskutierten die aktuellen Herausforderungen und Chancen rund um die Unternehmensnachfolge im Landkreis Böblingen.

Von Konrad Schneider
Round Table bei der IHK-Bezirkskammer.

Round Table bei der IHK-Bezirkskammer.

Bild: z

Böblingen. Deutschlandweit sollen rund 125 000 Unternehmen bis Ende 2027 im Zuge einer Nachfolge übergeben werden. Bei dreiviertel der Unternehmen werden Altersgründe als Hauptgrund der Nachfolgesuche angegeben. Somit ist die demografische Entwicklung längst nicht mehr nur eine gesellschaftliche, sondern auch eine unternehmerische Herausforderung.

Der demografische Wandel macht sich immer stärker auch im Kreis Böblingen bemerkbar: Viele Unternehmer stehen vor der Übergabe ihrer Betriebe. Neben der eigentlichen Nachfolgeregelung belasten konjunkturelle Schwierigkeiten wie hohe Betriebs- und Arbeitskosten die Unternehmen zusätzlich. Für potenzielle Übernehmer bedeutet dies eine doppelte Herausforderung.

Breite Beteiligung aus Wirtschaft und Institutionen

Am Round Table nahmen neben Vertretern der IHK auch die Kreishandwerkerschaft Böblingen, die Handwerkskammer Stuttgart, die Bürgschaftsbank Baden-Württemberg, die Agentur für Arbeit sowie Vertreter der Banken und Wirtschaftsförderungen aus dem Landkreis teil.

„Die Unternehmensnachfolge ist eine der größten Herausforderungen für unsere regionale Wirtschaft. Wir müssen gemeinsam dafür sorgen, dass Wissen, Arbeitsplätze und Innovationskraft erhalten bleiben. Nur so kann der Kreis Böblingen seine starke Position auch in Zukunft behaupten“, betonte Andreas Weeber, Präsident der IHK-Bezirkskammer Böblingen. „Gerade die Banken, aber auch Arbeitsmarktakteure spielen hier eine Schlüsselrolle, wenn es um Beratung, Sichtbarkeit des Themas aber auch um Bewertung, Finanzierung und personelle Übergänge geht.“

Die leitende Geschäftsführerin der IHK-Bezirkskammer Böblingen, Marion Oker, ergänzte: „Viele Unternehmer unterschätzen den Aufwand, der mit einer Nachfolge verbunden ist. Prozesse müssen dokumentiert, Strukturen angepasst und Übergaben sorgfältig vorbereitet werden. Wir werden im kommenden Jahr gezielt Formate anbieten, die Unternehmen bei diesem komplexen Prozess unterstützen.“

Der Ausblick für eine starke Region

Für die Zukunft plant die IHK-Bezirkskammer Böblingen mit ihrem Netzwerk nicht nur weitere Veranstaltungen und Informationsformate, die Unternehmen bei der Nachfolgeplanung unterstützen sollen. Ebenso wichtig sei es, die entscheidenden Akteure im Landkreis enger miteinander zu vernetzen. Durch eine intensivere Zusammenarbeit zwischen Kammern, Banken, Förderinstitutionen, der Agentur für Arbeit und den regionalen Wirtschaftsförderungen solle ein stabiles Netzwerk entstehen, das den Betrieben in allen Phasen der Nachfolge zur Seite stehe.

„Dabei geht es nicht allein um die Bereitstellung von Informationen, sondern auch um die Schaffung von Strukturen, die den Austausch erleichtern und die Abstimmung zwischen den Beteiligten verbessern. So können Beratungsangebote gezielter auf die Bedürfnisse der Unternehmen zugeschnitten werden, Finanzierungsfragen schneller geklärt und Nachfolgeprozesse effizienter gestaltet werden. Gleichzeitig soll die Ansprache von Unternehmerfamilien und potenziellen Nachfolgern intensiviert werden, um die Attraktivität der Unternehmensführung zu steigern und Hemmschwellen abzubauen“, heißt es in der Pressemitteilung.