Sanfte Riesen und quirlige Zwerge beim 16. Maichinger Rosstag
Maichingen. Wenn die Kutschen wieder rausgeholt und geschmückt, die Trensen und Sättel poliert und die Pferde gestriegelt und frisiert werden, dann kann der Maichinger Rosstag nicht mehr weit weg sein. Am kommenden Sonntag, 16. Juni, findet er zum 16. Mal statt.
Den ersten Maichinger Rosstag gab es 1990, seitdem ist er alle zwei Jahre ein fester Termin im Kalender. Wegen Corona musste er einmal ausfallen. Organisiert wird er von Walter Arnold, Vorsitzender des Reit- und Fahrvereins Maichingen. Der 76-Jährige ist in Maichingen mit Pferden aufgewachsen und rief aus Liebe und Leidenschaft vor 24 Jahren den Maichinger Rosstag ins Leben. Auch dieses Jahr erwartet er wieder mehrere tausend Besucher.
Um 13.30 Uhr geht der große Festumzug los. „Die Aufstellung erfolgt ab 11 Uhr in der Maybachstraße, dann geht es wie gewohnt durch den Ort am Bürgerhaus vorbei“, sagt Walter Arnold. Ein paar Korrekturen der Strecke habe er aufgrund von Baustellen vornehmen müssen, dennoch sei der Weg wie in den Vorjahren rund 1,5 Kilometer lang.
Tiere, Musik und Traktoren
Vom kleinen Shetlandpony über Haflinger und Warmblüter bis hin zum mächtigen Schwarzwälder Kaltblut präsentieren sich über 100 Pferde am Sonntag. „Wir haben einen Zehnspänner, einen Sechsspänner, fünf Vierspänner, Reiter und Ponygruppen mit Kindern mit dabei“, sagt der 76-Jährige. Das sei aber noch nicht alles: Auch vier Musikkapellen, drei Trachtengruppen, Traktoren und eine Hundegruppe mit 20 Berner Sennenhunden hätten sich angemeldet.
Seine Begeisterung merkt man Walter Arnold sofort an, wenn er über den Umzug spricht. Sein persönliches Highlight, abgesehen von dem ganzen Spektakel: Es nimmt ein 84-jähriger Reiter mit 28-jährigem Pferd teil. Im Schnitt wird ein Pferd je nach Rasse zwischen 20 und 35 Jahre alt.
„Ich werde am Maichinger Bürgerhaus alle Teilnehmer mit Namen vorstellen, viele kenne ich schon länger oder machen zum wiederholten Mal mit“, sagt Walter Arnold. „Vielleicht wird auch wieder ein Fohlen dabei sein.“ Die Organisation macht er alleine. „Alle Mitwirkenden lade ich persönlich ein, die meisten sind schon lange dabei. Ein gutes Netzwerk ist dabei entscheidend.“ Die Mitglieder des Reit- und Fahrvereins Maichingen übernehmen die Bewirtung rund um das Bürgerhaus und sorgen dafür, dass Hunger und Durst von Teilnehmern und Besuchern gestillt werden. ,,Der Eintrittspreis von drei Euro auf freiwilliger Basis wird erfahrungsgemäß von 90 Prozent der Zuschauer gerne gezahlt“, sagt Walter Arnold, der stolz darauf ist, dass der Maichinger Rosstag landesweit ein Begriff ist. „Ich freue mich sehr und hoffe, dass das Wetter trocken bleibt.“
Klein vs. Groß
Falabellas sind die kleinste Pferderasse der Welt. Sie werden nicht mal einem Meter groß, sondern messen lediglich 75-90 cm. Das Shire Horse ist hingegen mit einem Stockmaß bis zu 210 cm die größte Pferderasse der Welt. Zum Vergleich: Das durchschnittliche Warmblut, das auch als Reitpferd eingesetzt wird, erreicht ein Stockmaß zwischen 155 und 170 cm. Die Größe variiert je nach Rasse.
Stockmaß: Das Stockmaß wird von der höchsten Stelle des Widerristes bis zum Boden gemessen. Der Widerrist ist der erhöhte Übergang vom Hals zum Rücken bei Vierbeinern.