Schießlärm der US Army: Bauarbeiten beginnen im April
Die wichtigste Botschaft bei der Online-Sitzung der Arbeitsgruppe Schießlärm hatte das Staatliche Hochbauamt Stuttgart mitgebracht, das mit der Durchführung der Maßnahmen beauftragt ist. Sein Leiter Armin Weber erläutert: „Nach Abschluss der Ausführungsplanung gemeinsam mit der militärischen US-Bauverwaltung in Wiesbaden hatten wir wie geplant noch vor Weihnachten die Ausschreibungen für die Baufirmen veröffentlicht. Zur vereinbarten Frist Ende Januar 2021 sind für alle Gewerke mehrere tragfähige Angebote eingegangen. Gegenwärtig prüfen und werten wir die Angebote. Wir sind zuversichtlich demnächst die ausführenden Firmen beauftragen zu können. Das macht uns optimistisch für den weiteren Zeitplan – sofern die Corona-Pandemie nicht erneut zu Einschränkungen führt: Die Arbeiten können dann wie geplant im April 2021 beginnen und werden bis voraussichtlich Frühjahr 2022 dauern.“
Während die Arbeiten laufen, wird auf den betroffenen Bahnen 4 und 5 kein Schießbetrieb stattfinden. Das Training, das normalerweise hier durchgeführt wird, wird in erster Linie auf die Schießanlagen 1-3 verlegt, alternativ dazu auch auf das Trainingsgelände in Baumholder und in einigen Fällen auf das Trainingsgelände in Grafenwöhr.
Die Kosten bleiben dabei nach aktuellem Stand erfreulicherweise im bislang veranschlagten Rahmen. Das gilt sowohl für die von der U.S. Army übernommenen Finanzmittel als auch für den Kostenanteil der Stadt Böblingen zum Bau von lärmmindernden Türen – der Gemeinderat hatte hierfür 2018 bis zu 300.000 Euro bewilligt.
Colonel Jason W. Condrey, Kommandeur der U.S. Army Garrison Stuttgart, betont: „Wir stemmen hier ein einzigartiges und wichtiges Projekt. Die Ergebnisse sind jetzt buchstäblich zum Greifen nah: Im April geht es an den Bau, das freut uns sehr. Denn es haben sich mehrere Behörden aus zwei unterschiedlichen Verwaltungsapparaten zusammengeschlossen – in guter Partnerschaft, offener Kooperation und intensiven Anstrengungen. Genau dies werden wir unsererseits gewissenhaft fortsetzen und sicherstellen, besonders mit Blick auf den anstehenden Kommandeurswechsel im Mai, wenn Oberst Matthew Ziglar mich als Standortkommandeur ablösen wird. Er ist schon mit dem Schießstandprojekt vertraut und hat auch an der Konferenz der Arbeitsgruppe teilgenommen.“
Oberbürgermeister Dr. Stefan Belz: „Der Einsatz von uns allen hat sich gelohnt, und ich freue mich, dass wir für unsere Bürgerinnen und Bürger nun große Fortschritte machen werden: Die Maßnahmen zur Lärmreduzierung kommen. Der intensivere Austausch und die Risiko-Analyse haben gewirkt, und damit nähert sich ein Marathonlauf immer mehr dem Ziel.“ Die Sprecher der Bürgerinitiative Lucienne Graupe, Ulrich Durst und Dieter Schühle erklärten: „Im Namen der rund 4.000 durch den Schießlärm der U.S. Army betroffenen Bürger freuen und bedanken wir uns als Bürgerinitiative bei Herrn Oberbürgermeister Dr. Stefan Belz, Frau Bürgermeisterin Christine Kraayvanger und nicht zuletzt bei Colonel Jason W. Condrey als Kommandeur der U.S. Army Garrison Stuttgart und den Bundestagsabgeordneten Marc Biadacz und Dr. Florian Toncar, dass wir nach 27 Jahren intensiver, gemeinsamer Bemühungen das greifbare Ergebnis erreicht haben, das den Anwohnern eine Schießlärmreduzierung und damit eine neue Lebensqualität verspricht. Wir glauben fest an den Erfolg und jetzt auch an das überzeugende Wollen der hier stationierten U.S. Army zu einer guten Nachbarschaft im Zusammenleben.“