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Landeswettbewerb Jugend forscht

Sindelfingen: Felix Buchta und seine Erfindung

Am 1. und 2. April 2022 fand der diesjährige Landeswettbewerb Jugend forscht statt. Mit dabei war auch Felix Buchta vom Sindelfinger Stiftsgymnasium. Für sein Technik-Projekt „Training mit 3G“ forschte der Elftklässler im Jugendforschungszentrum Energie und Umwelt. Jetzt geht es vom 26. bis 29. Mai zum Bundeswettbewerb nach Lübeck.
Von Peter Maier
Felix Buchta hat ein Prototyp-System entwickelt, dass die Daten eines Reha-Patienten erfasst und an den Arzt in Echtzeit überträgt. Bild: z

Felix Buchta hat ein Prototyp-System entwickelt, dass die Daten eines Reha-Patienten erfasst und an den Arzt in Echtzeit überträgt. Bild: z

Sindelfingen. Die Corona-Pandemie hat viele Berufsgruppen ins Home-Office geschickt. Aber geht das auch für einen Physiotherapeuten und seine Patienten? Dieser hochaktuellen Frage ist Felix Buchta bei „Jugend forscht“ nachgegangen. Dazu hat der junge Tüftler ein Prototyp-System entwickelt, das die Bewegungen eines Reha-Patienten erfasst und in Echtzeit an den betreuenden Physiotherapeuten überträgt. Somit kann eine Physiotherapie auch durchgeführt werden, wenn sich Patient und Betreuer an unterschiedlichen Orten aufhalten. Und dies unter 3G-Bedingungen, die Felix Buchta aber als „gemeinsam, gezielt und genau“ definiert.

Die Jury erkannte den hohen Entwicklungsstand des Wettbewerbsbeitrags. So habe Felix Buchta ein sehr präzises System entwickelt, das von Anfang bis Ende durchdacht ist, begründet Prof. Dr. Tobias Heer die Juryentscheidung während der virtuellen Feierstunde. Besonders beeindruckt habe die Präzession und der Blick bis ins letzte Detail: Wie werden einzelne Muskelbewegungen erfasst und übertragen? Welche Übungen sind besonders gut geeignet? Und wie lassen sich diese Patientendaten am besten visualisieren? Außerdem ist eine Vielzahl an verschiedenen anspruchsvollen Techniken und Systemen erforderlich. Microcontroller, Lagesensoren, Datenübertragung per Funk, ein 3D-Modell – all das muss reibungslos zusammenwirken und trotzdem noch anwenderfreundlich sein.

Unterstützung erhielt der Sindelfinger Schüler nicht nur von seinen beiden Betreuern Heinz Ulmer und Almut Oehrle vom Jugendforschungszentrum und dem Stiftsgymnasium, die vor allem vom Durchhaltevermögen ihres Schützlings fasziniert sind. In alle Teilbereiche seines vielfältigen Projekts hat Felix Buchta tief eingelesen und sich dabei ein eine Menge Spezialwissen erarbeitet.

Auch die ganze Familie musste als Versuchspersonen für die Kalibrierung der Sensoren herhalten. Geholfen haben Felix Buchta auch die Erfahrungen, die er in den vergangenen Jahren bei „Jugend forscht“ sammeln durfte. Mit der Programmierung eines Avatars hatte er sich schon länger befasst. Während des ersten Lockdowns als alle zuhause sitzen mussten, wollte er zunächst ein Spiel programmieren, in dem eine solche virtuelle Figur zum Einsatz kommen könnte. Die Übertragung dieser Idee auf den medizinischen Bereich war vielleicht nicht ganz zufällig: Felix Buchta möchte nach dem Abitur gerne Medizin studieren.

Bevor dann in gut sechs Wochen der Bundeswettbewerb ansteht, wird aber erstmal gefeiert. Und etwas Erholung muss auch drin sein. Was er bei seinem Projekt gelernt habe, wurde Felix Buchta im Interview gefragt und antwortete verschmitzt: „Dass eine Nacht mit drei Stunden Schlaf einfach zu kurz ist.“