Sindelfingen: Hilfe für Partnerstadt Chelm wird stark ausgeweitet
Sindelfingen/ Chelm . Um sich ein Bild der Situation vor Ort in der Partnerstadt an der polnisch-ukrainischen Grenze zu verschaffen, ist ein Team der Stadtverwaltung unter der Leitung von Oberbürgermeister Dr. Bernd Vöhringer nach Chelm gereist. Ziel war, im Gespräch mit der Verwaltung der Partnerstadt zu klären, wie Sindelfingen noch weiter unterstützen kann. Aufgrund der Lage in Chelm weitet die Stadt ihr Hilfsangebot stark aus (Symbolbild: Pavlo Vakhrushev / Adobe Stock).
Oberbürgermeister Dr. Bernd Vöhringer sagt: „Die Situation in unserer Partnerstadt ist dramatisch, täglich kommen drei bis fünf Züge mit je 800 bis 3000 ukrainischen Flüchtlingen an. In dieser Situation ist es unsere humanitäre Pflicht, als Stadt Sindelfingen den Menschen aus der Ukraine und unserer Partnerstadt in diesen schwierigen Zeiten zur Seite zu stehen. Ich habe dem Chelmer Stadtpräsidenten Jakub Banaszek unsere uneingeschränkte Solidarität ausgesprochen. Aus diesem Grund planen wir mit Hochdruck weitere Unterstützungsangebote. Ich bin dankbar, dass die Fraktionsvorsitzenden und die Europabeauftragten des Gemeinderats in einer kurzfristig anberaumten Videokonferenz, die wir noch von Chelm aus geführt haben, ihre volle Unterstützung zugesagt haben.“
Spenden weiter willkommen
Ferner sagt Vöhringer: „Ganz konkret werden wir in mehreren Bereichen gezielt unterstützen. Zum einen kooperieren wir mit der Björn-Steiger-Stiftung, die vor allem dringend benötigte medizinische Geräte und medizinisches Personal bereitstellt. Zum anderen benötigt Chelm personelle Unterstützung, da die Helfer vor Ort zunehmend erschöpft sind. Ich darf daher Sie, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, einladen, sich bei uns zu melden, wenn Sie bereit sind, vor Ort zu helfen. Zudem werden wir die Transportlogistik für die Helferinnen und Helfer dazu nutzen, Flüchtlinge direkt nach Sindelfingen zu holen, um diesen Menschen möglichst schnell eine Perspektive zu geben. Ich danke Ihnen für Ihre Bereitschaft, den Menschen auch bei uns in Sindelfingen zu helfen. Für eine schnelle vorläufige Unterbringung haben wir die Eschenriedhalle entsprechend präpariert, weitere Möglichkeiten prüfen wir intensiv.“
Roland Narr, einer der operativen Stabsleiter des Sindelfinger Krisenstabs, ergänzt: „Außerdem werden wir unsere Partnerstadt mit Lebensmitteln aus Sindelfingen unterstützen. In Chelm werden Lebensmittel sowohl für die dort ankommenden Flüchtlinge benötigt, als auch zur Weiterverteilung in die Ukraine. Chelms Partnerstadt Lutsk leidet enorm unter den Folgen des Krieges, hier können wir gezielt mit Lieferungen unterstützen.“
„Ein großes Dankeschön geht an dieser Stelle nochmals an „Helfen statt Hamstern“, die nicht nur unsere Lkw-Lieferung unterstützen, sondern bereits einige Lieferungen nach Chelm organisiert haben. Wir werden als Stadt hier weiter aktiv unterstützen. Ich bedanke mich ebenfalls herzlich bei allen Mitbürgerinnen und Mitbürgern, die bereits gespendet haben. Bitte helfen Sie auch weiterhin, sofern Sie die Möglichkeiten haben – egal ob durch Geld- oder Sachspenden, als Dolmetscher oder Alltagshelfer in Sindelfingen, oder auch hier vor Ort in Chelm. Unsere Partnerstadt ist auf unsere Unterstützung angewiesen, wir stehen fest an der Seite unserer Freundinnen und Freunde aus der Ukraine und aus Chelm“, so Vöhringer weiter.
Um schnell und unkompliziert wichtige Informationen bereitzustellen, hat die Stadtverwaltung Sindelfingen eine Hotline für Geflüchtete, Helferinnen und Helfer sowie Spendenwillige eingerichtet (die SZ/BZ hat berichtet). Erreichbar ist die Hotline von Montag bis Freitag von 8 bis 16 Uhr unter den Nummern 07031 / 94-611, -621, -663 und -494. Zudem kann unter der E-Mail-Adresse ukraine-hilfe@sindelfingen.de Kontakt mit der Stadtverwaltung Sindelfingen aufgenommen werden. Weiterführende Informationen zur Flüchtlingsunterbringung, über Möglichkeiten zu spenden so-wie nützliche Links und weitere Kontaktdaten finden Sie unter https://www.sindelfingen.de/ukraine.