Sindelfingen: Internationales Straßenfest startet furios

Sindelfingen. Bereits zur Eröffnung des Internationalen Straßenfests am Freitagabend schieben sich die Massen durch die Straßen von Sindelfingens Innenstadt. Der Marktplatz ist nur noch ein Meer aus Köpfen. „Ein wunderbarer Anblick“, so beschreibt Sindelfingens Oberbürgermeister Dr. Bernd Vöhringer den Anblick, der sich ihm bei seiner Eröffnungsrede bietet, „so wollen wir ein Straßenfest erleben.“ Bestes Wetter, gute Stimmung, eine Vielfalt an kulinarischen Genüssen, Tänzen, Kulturen – und das drei Tage lang. „Diese Vielfalt ist es, was Sindelfingen ausmacht“, sagt der Oberbürgermeister, „Menschen aus über 120 Nationen leben in unserem Städtle. Und das Internationale Straßenfest ist das Aushängeschild dieser Vielfalt.“

Internationales Straßenfest Sindelfingen: Menschen wie Marion Marino machen es möglich. Hier geht's zum Porträt.

„Und das Wichtigste“, fügt der Böblinger Landrat Roland Bernhard hinzu, „ist die Begegnung.“ Und die ist da. Menschen grüßen sich alle paar Meter zwischen Dronfield und Schaffhausen, zwischen Chelm und Sondrio. Wenn Deutschland nicht mehr durch ein Meer von England getrennt ist, wissen die Besucher des Fests, dass sie im Partnerschaftsdorf angekommen sind.

Partnerstädte mitten in Sindelfingen

In der Ziegelstraße sind Sindelfingens Partnerstädte direkte Nachbarn: Schaffhausen, Dronfield, Chelm, Sondrio und Torgau. Sindelfingerinnen und Sindelfinger lernen hier ihre Partnerstädte kennen, indem sie eine sächsische Rostbratwurst in Torgau genießen, um sich einen Meter weiter an das „Verrückte Hundegetränk“ in Chelm zu wagen, einer Mischung aus Schnaps, Himbeersaft und Tabasco. Insgesamt 111 Stände gibt es dieses Jahr. Mehr als 2022, als die Stände auf 90 geschrumpft sind. Die Bandbreite der angebotenen Spezialitäten, die aromatischen Düfte, die durch die Straßen ziehen, machen deutlich, dass hier Vielfalt gelebt wird. Brasilianische Cocktails an der Martinskirche, Langos auf dem Marktplatz, eine spanische Paella ist dieses Mal wieder dabei, die von Julia Ceballos in der Unteren Vorstadt aufgetischt wird.

Das komplette Bühnenprogramm

Illustration/interaktive Karte: Teufel

Die schwäbische Spezialität „Dinnete“, Fladen aus Hefeteig und belegt mit Kartoffeln und Käse, gibt es am Stand von Michael Brzozowski in der Planiestraße. „Dass wir alles frisch machen, ist das Besondere daran“; sagt Michael Brzozowski. Er ist jedes Mal beim Straßenfest dabei und erwartet wie immer einen großen Andrang an seinem Stand. Besonders empfehlen kann er die Nussschnecken.

Mit Hektolitern an Bier, Cola, Fanta und vielem mehr sind die Getränkestände gut vorbereitet, um die durstigen Besucher zu versorgen. „Man sollte sich unbedingt an den Ständen erfrischen“, rät die Vorsitzende des Straßenfest-Vereins, Andrea Santana. Immerhin werde es sehr warm und sonnig. Bestes Wetter also für die mindestens 200 000 erwarteten Besucher, um das Internationale Straßenfest in vollen Zügen zu genießen und sich die italienischen, türkischen und kroatischen Spezialitäten durch den Magen gehen zu lassen. Doch auch, wenn das Wochenende wohl kaum reichen wird, um sich durch die Länder zu schlemmen, bieten drei Tage allemal eine Reise durch Sindelfingens Vielfalt.

Vor dem Sindelfinger Straßenfest: Partnerstädte feiern im Maichinger Bürgerhaus. Hier geht's zum Artikel.

Das sind die Öffnungszeiten:

Freitag: noch bis 24.00 Uhr

Samstag: 11.00 - 01.00 Uhr

Sonntag: 11.00 - 20.00 Uhr

Sieben Bühnen

In diesem Jahr gibt es Neuerungen. Eine ganz Wichtige: Der Wochenmarkt wird dieses Mal komplett in die Vaihinger Straße verlegt, wodurch auch der Obere Marktplatz frei wird und deshalb die Hauptbühne nach oben rückt. Früher standen hier professionelle Schausteller oder der Süßigkeitenwagen – aber irgendwie klaffte die Lücke Richtung Ziegelstraße. Und auch der Donnerstagsmarkt kommt deshalb dem Aufbau nicht in die Quere.

Sechs weitere Bühnen gibt es auf dem Rathausvorplatz, an der Martinskirche, auf dem Schaffhauser Platz, dem Grünen Platz, in der Ziegelstraße und auf dem Wettbachplatz.