Sindelfingen: Jüdische Musik im Pavillon

Sindelfingen. Die virtuose Brillanz des Intrumentalensembles, die wunderschönen Stimmen der Sängerinnen Ines Amanovic und Gabriele Lesch sowie die filigranen Arrangements des israelischen Gitarristen und Komponisten Alon Wallach machen das Oktett zu einem der führenden Ensembles für jüdische Musik in Deutschland.

2022 entschied sich die Gruppe, einen neuen künstlerischen Weg einzuschlagen und hat begonnen, ein komplett neues Konzertprogramm zu entwickeln, das die ambivalenten Beziehungen der Juden zu ihren nicht-jüdischen Nachbarn thematisiert. Als ewige kulturelle und religiöse Minderheit waren die Juden in Europa auf ein friedliches Zusammenleben mit der christlichen und muslimischen Mehrheit angewiesen.

Die Geschichte des europäischen Judentums kennt das friedliche interreligiöse Zusammenlebens ebenso wie die gnadenlose Verfolgung und den Versuch, das jüdische Leben in Europa in seiner Gesamtheit auszulöschen. Da sind auf der einen Seite die vielen Jahrhunderte der kulturellen Blüte in Spanien und im Mittelmeerraum, die eine fast unerschöpfliche Quelle von lebensfrohen Liedern und Texten bilden. Und da ist auf der anderen Seite die Erfahrung von Rassismus, Unterdrückung und fanatischem Menschenhass bis hin zum Völkermord. Auch dieser Teil der jüdisch-europäischen Geschichte, der nicht erst im 20. Jahrhundert begann, hat Spuren in der Musik hinterlassen, die heute als klingendes Mahnmal dienen können.

„Jüdische Geschichte mit den Mitteln der Geschichtsschreibung und literarischen Gedenkkultur zu erforschen und aufzubereiten ist unerlässlich. Unsere Aufgabe als Musiker ist es, diese Geschichte zu vergegenwärtigen und erlebbar zu machen! Durch die Musik bekommen wir einen direkten Zugang zur Vergangenheit, der es uns zu fühlen ermöglicht, wie das Leben damals war. Wir hoffen durch unser Programm einen Abend anzubieten, der für eine tolerante, kulturell und religiös bunte und friedliche Welt wirbt.“ Am Sonntag um 19 Uhr tritt das Ensemble im Sindelfinger Pavillon auf.

Tickets im Vorverkauf 18 Euro ermäßigt 16 Euro. Abendkasse 20 ermäßigt 18 Euro.