

Sindelfingen. Aufgrund der angespannten Personalsituation, verbunden mit krankheitsbedingten Ausfällen, müssen im Sindelfinger Freibad immer wieder Becken geschlossen werden.
Der Personalmangel ziehe sich bereits sehr lange, so SPD-Stadtrat Axel Finkelnburg. Deshalb habe er schon 2019 im Freibad aushelfen wollen. Er habe damals bei der DLRG (Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft) ein Deutsches Rettungsschwimmabzeichen in Bronze gemacht. Als ehemaliger Triathlet hatte er die sportlichen Voraussetzungen, um die Aufgaben im Hallenbad Klostergarten zu absolvieren: Für das Rettungsschwimmabzeichen in Bronze muss man unter anderem 200 Meter in höchstens zehn Minuten schwimmen und 15 Meter Streckentauchen.
Alles hat Axel Finkelnburg geschafft, nur eines nicht: Das Tauchen in einer Wassertiefe zwischen zwei und drei Metern, bei dem er einen Tauchring hinaufholen muss. „Das hätte ich aber nachgeholt“, sagt er.
Finkelnburg hat 2019 bei der Stadt angefragt, ob er im Freibad aushelfen könne. Doch die Antwort sei gewesen, dass das aufgrund von Befangenheit nicht möglich sei. Das liegt an Paragraf 29 der Gemeindeordnung: Dieser besagt, dass Gemeinderäte nicht Beamte oder Arbeitnehmer der Gemeinde sein können. „Da dachte ich: Das kann nicht wahr sein“, so Axel Finkelnburg. Deshalb habe er angeboten, ehrenamtlich als Rettungsschwimmer zu arbeiten. Auch dagegen habe man bei der Stadt etwas gehabt, sagt Finkelnburg.
Bei der Stadt sieht man das anders: Finkelnburgs Anfrage im Jahr 2019 nach der Möglichkeit einer ehrenamtlichen Tätigkeit als Rettungsschwimmer bei der DLRG sei seinerzeit positiv beantwortet worden, so Sindelfingens Pressesprecherin Katrin Sadroschinski. Dieser Tätigkeit stehe nichts entgegen. „Ein Hinderungsgrund nach Paragraf 29 der Gemeindeordnung, der dazu führen würde, dass Herr Finkelnburg sein Gemeinderats-Mandat verlieren würde, liegt hier nicht vor“, so Katrin Sadroschinski.
Wieso kam es dann aber nicht dazu? Axel Finkelnburg könne sich nicht erinnern, dass seine Anfrage positiv beantwortet wurde. Ob er sich nächstes Jahr wieder ehrenamtlich als Rettungsschwimmer anbiete, wisse er noch nicht. Allerdings werde er das Thema des Personalmangels und der in der Folge geschlossenen Becken in die nächste Gemeinderatssitzung mitnehmen. „Es müssen Lösungen her“, fordert er.