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Silent Disco

Sindelfingen: Stimmung aus dem Kopfhörer

Rund 100 Gäste feiern mit der Jugendbürgerstiftung und der IG Kultur „Silent Disco“ im Sindelfinger Pavillon.
Von Matthias Staber
Alles was zur Party dazugehört – und der Schall bleibt im Kopfhörer.  Bild: Dettenmeyer

Alles was zur Party dazugehört – und der Schall bleibt im Kopfhörer. Bild: Dettenmeyer

Sindelfingen. Mit dem Format „Sifis Silent Disco“ hat die Jugendbürgerstiftung zum ersten Mal eine Veranstaltung im Sindelfinger Pavillon der Interessengemeinschaft (IG) Kultur auf die Beine gestellt. Auf drei Kanälen bekamen dabei die Gäste Musik der Genres Elektro, Chart-Hits und Mallorca-Schlager per Kopfhörer auf die Ohren, um gemeinsam zu feiern, ohne die Nachbarn zu stören.

„Wir hatten rund 100 begeisterte und glückliche Gäste und das Feedback war rundum positiv“, zieht der Vorstandsvorsitzende der Jugendbürgerstiftung Sindelfingen Patrick Schmid nach der Silent-Disco-Party im Pavillon Bilanz: Eine Wiederholung sei wahrscheinlich, „und es wäre schön, wenn wir beim nächsten Mal unsere Kapazität von 200 möglichen Gästen ausschöpfen.“

Dirk Hamanns Impuls

Die Idee einer Silent-Disco-Party im Sindelfinger Pavillon gehe auf Dirk Hamann zurück, erzählt Patrick Schmid: Im Gespräch mit dem SZ/BZ-Redakteur über fehlende Angebote für Jugendliche und junge Erwachsene in Sindelfingen sei die Idee aufgekommen, dass Silent Disco ein ideales Veranstaltungsformat sein könnte, um zentral in Sindelfingen feiern zu können, ohne die Nachbarn auf die Palme zu bringen, so Patrick Schmid.

Denn eine sogenannte „Silent Disco“ läuft, wie der Name andeutet, für Außenstehende völlig geräuschlos ab: Die Besucher bekommen beim Einlass Kopfhörer in die Hand gedrückt, mit denen sich sich während der Veranstaltung beschallen lassen können – in aller Regel mit der Auswahl aus verschiedenen Genres. Bei der „Sifis Silent Disco“ bringt DJ Thomas Til Elektro-Sounds auf die Ohren, DJ Daven-Liam Klestil bespielt einen Kopfhörer-Kanal mit Mallorca-Mucke, der dritte Kanal liefert aktuelle Hits aus den Charts.

Unterschiedliche Musik, gemeinsam feiern

Auf dem letztjährigen „Happiness Festival“ bei Pforzheim ließen sich Isabel Köstel sowie Isabell und Melissa Vogler vom Konzept einer Silent Disco überzeugen. „Dabei können Leute miteinander auf einer Party Spaß haben, die wegen eines unterschiedlichen Musikgeschmacks normalerweise nicht zusammen feiern gehen“, begründet Isabel Köstel, warum sie vom Veranstaltungskonzept überzeugt ist. Zum Organisationsteam der Jugendbürgerstiftung stieß außerdem Natalie Ahmadi-Nia, die unter anderem die DJs organisierte.

Derzeit sind 23 Personen im Alter von 15 bis 27 Jahren in der Jugendbürgerstiftung organisiert, einer Tochter der Bürgerstiftung Sindelfingen. Vor rund zehn Jahren hoben deren damaliger Vorsitzender Prof. Jürgen Hubbert und dessen Ehefrau Jutta die Jugendbürgerstiftung aus der Taufe, um verstärkt Jugendliche für die Arbeit der Stiftung mit ins Boot zu holen. Als derzeitige kommunikative Schnittstelle zwischen Jugendbürgerstiftung und Bürgerstiftung Sindelfingen fungieren Heike Stahl und Peter Braumann. Es gehe darum, „einerseits näher an den Wünschen und Bedürfnissen junger Menschen dran zu sein“, so Heike Stahl, „andererseits darum, Jugendliche und junge Erwachsene ans Ehrenamt heranzuführen.“

Auf den Radar bei jungen Menschen

Auch die IG Kultur, die als Gastgeber der „Sifis Silent Disco“ den Pavillon zur Verfügung stellt, erhofft sich einen eigenen Nutzen von der Kooperation. „Wir möchten den Pavillon als Veranstaltungsort bei jungen Menschen auf den Radar bringen“, sagt der 24-jährige Thilo Münz, der seit letzten Dezember als stellvertretender Vorsitzender das Vorstandsteam der IG Kultur unterstützt (die SZ/BZ berichtete) und frischen Wind in deren Veranstaltungskonzept bringen soll.

Diese Rechnung scheint aufzugehen: Viele Gäste der Silent-Disco-Party hatten zuvor noch nie vom Sindelfinger Kulturpavillon gehört. „Ich wusste gar nicht, dass es den Pavillon gibt“, sagt etwa der 21-jährige Schönaicher Matthias Faig, der zusammen mit seinem 26-jährigen Kumpel Yann Köppe, dem es ebenso geht, zum Feiern nach Sindelfingen gekommen ist.