

Böblingen. Stirweld startete als französisches Start-up im Jahr 2017, es folgte 2022 ein weiterer Standort in den USA. Seit Mai diesen Jahres ist die deutsche Tochtergesellschaft unter dem Dach des AI xpress in Böblingen. Und General Manager Thomas Berger hat vor allem die DACH-Region und den osteuropäischen Markt im Blick.
„2026 möchten wir hier in Böblingen mit unserer CNC-Maschine mit neuester FSW-Lösung richtig durchstarten. Die Möglichkeiten für Live-Vorführungen dafür sind im AI xpress ideal“, sagt Thomas Berger. Und um welches Geschäftsfeld handelt es sich dabei im Detail? Die Firma Stirweld hat sich mit einer klaren Mission positioniert: Rührreibschweißen (abgekürzt FSW – Friction Stir Welding) soll nicht länger eine teure Spezialtechnik bleiben, sondern wirtschaftlich und flexibel in vielen Industriezweigen einsetzbar werden. Stirweld entwickelt und liefert FSW-Köpfe und -Spindeln, die sich problemlos in bestehende CNC-Fräsmaschinen oder Roboterzellen integrieren lassen - und damit die Vorteile des Schweißverfahrens für eine breite Kundschaft öffnen.
Thomas Berger ist vom Konzept überzeugt: „Unsere CNC-kompatiblen FSW-Köpfe ermöglichen dieselben Leistungen wie Spezialmaschinen, jedoch zu einem Bruchteil der Kosten. Das heißt: Unternehmen können ihre bestehenden CNC-Bearbeitungszentren aufrüsten, ohne neue Spezialmaschinen anschaffen zu müssen. Damit wird FSW auch für kleine und mittlere Betriebe interessant.“
Stirweld begleitet seine Kunden von Anfang an: Die Dienstleistung reicht von einer kostenlosen Analyse der Bauteile über Prototypentwicklung bis hin zur Unterstützung bei der Inbetriebnahme und Schulung. Damit will Stirweld die Umstellung auf FSW möglichst reibungslos machen. Nachdem der FSW-Kopf installiert ist, stehen den Unternehmen Schulungen und weitergehender Support zur Verfügung — inklusive Betreuung bei Schweißparametern, Qualitätsmanagement und After-Sales-Service.
Neben Standard-FSW-Köpfen bietet Stirweld auch Speziallösungen — etwa einen FSW-Kopf mit einziehbarem Stift („retractable pin“), der das bekannte Problem eines Austrittslochs am Ende einer Schweißnaht beseitigt. Damit eröffnen sich neue Anwendungsmöglichkeiten, insbesondere dort, wo Dichtigkeit, strukturelle Integrität und Oberflächenqualität entscheidend sind. Diese Technik ist besonders relevant für Industrien wie Luft- und Raumfahrt, E-Mobilität oder generell überall dort, wo Bauteile aus Aluminium oder anderen Leichtmetalllegierungen verbunden werden müssen. Sicher, robust und ohne Materialschädigung.
Stirweld arbeitet nach anerkannten Qualitäts- und Industriestandards. Dazu gehören Normen wie ISO 9001 und ISO 25239 (Friction Stir Welding). Das Unternehmen ist zudem Mitglied bei unabhängigen Fachorganisationen und als Exporteur zertifiziert — was globale Lieferungen und internationale Zusammenarbeit ermöglicht. Durch diese Zertifizierungen und die enge Zusammenarbeit mit Industriekunden und Forschungspartnern positioniert sich Stirweld als seriöser und zuverlässiger Anbieter im Bereich Werkstoffschweißen und mechanische Fertigung.
„Wir sehen Rührreibschweißen nicht nur als technische Innovation, sondern auch als Teil einer nachhaltigeren Industrie: Aluminium als leichtes, recycelbares Material, geringerer Energiebedarf und die Möglichkeit, bestehende Maschinen weiterzuverwenden — all das trägt zur Ressourcenschonung bei“, verdeutlicht Thomas Berger.
Zudem zielt das Unternehmen auf eine enge Verzahnung mit Industrie 4.0: Datenmanagement, Automatisierung und Integration in bestehende Fertigungsprozesse stehen im Zentrum, besonders beim „intelligenten“ FSW-Kopf mit Schnittstelle zu ERP- oder OPC-UA-Systemen.
„Unsere FSW-Produkte bieten eine wirtschaftliche, flexible und qualitativ hochwertige Lösung für unterschiedlichste Industrien. Die Schwelle, FSW einzusetzen, ist heute niedriger denn je“, sagt Thomas Berger und ergänzt: „Mit Stirweld erreicht Innovation verschiedene Sektoren, von der Luft- und Raumfahrt bis hin zur Automobilindustrie, Energie und darüber hinaus. Wir demokratisieren das Rührreibschweißen, indem wir diese Spitzentechnologie für die Montage verschiedener Teile unterschiedlichen Branchen zugänglich machen.“




