

Böblingen/ Dagersheim . Das Gesundheitsamt hält am Abkochgebot für das Trinkwasser im betroffenen Gebiet in Böblingen und Dagersheim fest. Bei den aktuellen Proben von Montag gab es an zwei Entnahmestellen auf dem Flugfeld Belastungen mit E.coli-Bakterien. Weiterhin gelten die beiden Kriterien: Die Proben an zwei aufeinander folgenden Tagen müssen negativ sein. Die Auswertung benötigt pro Probe 24 Stunden. Danach müssen die Ergebnisse und deren Bewertung mit dem Gesundheitsamt abgestimmt werden. Außerdem muss der Chlorgehalt im betroffenen Leitungsnetz auf dem gleichen Niveau liegen. "Erst dann können wir gesicherte Informationen per Pressemitteilung und über andere Medien wie die Social Media-Accounts und die Website der Stadtwerke übermitteln", schreiben die Stadtwerke.
Das vom Abkochgebot betroffene Gebiet wird von Hochbehältern Brand 1 und Brand 2 auf der Diezenhalde gespeist. Das Wasser fließt von dort in eine Ringleitung größeren Ausmaßes bis nach Dagersheim. Diese Ringleitung ist von anderen Versorgungssträngen strikt getrennt, weshalb nicht das komplette Böblinger Stadtgebiet betroffen ist.
In der SZ/BZ-Redaktion geht vermehrt die Frage nach der Ursachenforschung ein, denn alleine Proben zu entnehmen, liefert nicht den Grund des Bakterienverfalls. Zur Strategie der Böblinger Stadtwerke sagt Geschäftsführerin Christine Tomschi: "Prämisse hatte es in einem ersten Schritt, durch die Zugabe von Chlor die Bakterien abzutöten und die Trinkwasserversorgung zu sichern."
Mittlerweile läuft die Ursachenforschung in Zusammenarbeit mit dem Karlsruher Technologiezentrum Wasser (TZW), das ebenfalls Proben in den Laboren untersucht, um daraus Rückschlüsse zu ziehen. Christine Tomschi: "Was wir aber sicher wissen: Die Verunreinigung findet nicht im Netz statt, sondern wird von außen punktuell in das Netz eingetragen."
Bei den Proben, auf deren Basis das Gesundheitsamt über das Abkochgebot entscheidet, arbeiten die Stadtwerke mit zwei Laboren aus Sindelfingen und Tübingen zusammen. "Hierzu schreibt Paragraf 15 der Trinkwasserverordnung vor, dass dies akkreditierte Labore sein müssen, die in einer Übersichtsliste des Landes Baden-Württemberg aufgeführt sind." Dabei landen auch – sofern noch notwendig – die Proben vom kommenden Samstag und Sonntag in den Laboren.
Gleichzeitig aktualisieren die Stadtwerke auf ihrer Internetseite stadtwerke-boeblingen.de derzeit die so genannten FAQs, also die Antworten auf die häufig gestellten Fragen. Dazu gibt es hier eine Zeitleiste der bisherigen Ereignisse.
Eine der häufig gestellten Fragen ist, welcher Haushalt konkret betroffen ist. Hierzu gibt es eine von den Stadtwerke veröffentlichte Karte, allerdings durchschneidet das Gebiet vereinzelt auch Straßen. Die Stadtwerke bitten hierzu bei Bedarf, die Servicenummer 219222 anzurufen oder eine Mail an service@stadtwerke-boeblingen.de zu schreiben. Christine Tomschi: "Unsere Servicemitarbeiterinnen geben hier detailliert Auskunft."