

Dass mit dem bestehenden Kindergarten etwas geschehen muss, war schon länger klar. Einerseits, weil die Bausubstanz rein energietechnisch dringend saniert werden muss, andererseits, weil die dort bestehende Gruppe mit 28 Kindern voll ausgebucht ist, interessierte Eltern und ihre Kinder an andere Einrichtungen verwiesen werden müssen. Eine Erweiterung des jetzigen Kindergartens um dort eine zweite Gruppe untergebracht werden könnte, würde wohl 1,35 Millionen kosten.
Das untersuchende Architektenbüro Danner Yildiz aus Tübingen macht daher einen anderen Vorschlag: Man könne doch das ganze Areal vom jetzt bestehenden Kindergarten bis zur Sängerhalle als Gesamtprojekt planen. Der Bau würde dann in zwei Abschnitten erfolgen. Zunächst bliebe der bisherige Kindergarten bestehen, die Sängerhalle würde abgebrochen und dort zwei dreistöckige Häuser errichtet, wo im Untergeschoss/Verbindungsbau der neue Kindergarten gebaut werden könnte. Nach dem Umzug des Kindergartens würde dann im zweiten Bauabschnitt ein drittes zweistöckiges Haus und nach Süden hin als Abgrenzung zu den Feldern drei kleinere Häuser gebaut. Als Gesamtkosten für den Bau der sechs Häuser mit 31 Wohnungen plus Tiefgarage und einschließlich des Kindergartens schätzen die Architekten auf 11,4 Millionen Euro.
Der Zugang zum Kindergarten wäre von der Hauptstraße her möglich, auf der ein Wendehammer und drei Kurzzeitparkplätze für einen flüssigen Mama-Taxi-Verkehr sorgen würden. Insgesamt sei der Verkehr vergleichbar mit dem Verkehr, der durch das Sängerheim mit erzeugt wurde. Zwischen dem Kindergarten und der Hauptstraße bliebe Platz für Außenspielflächen. Die Kosten für den Kindergarten schätzt das Architektenbüro auf rund 1,4 Millionen.
Als zweite Variante schlägt Danner Yildiz vor, den Kindergarten nach Süden hin zu planen, konkret im Untergeschoss der Häuser. Ingrid Münnig-Gaedke und Heidrun Rohse aus der SPD-Fraktion brachten eine dritte Variante ins Spiel. Sie hatten die Idee, den Kindergarten nach Westen hin auszurichten und unter ein Haus A zu bauen. Vorteil: Die Außenspielflächen wären dort besser und der Zugang immer noch von der Hauptstraße her möglich.
Alle drei Varianten sollen nun weiter untersucht und im Modell dargestellt werden, welches bei der anberaumten Einwohnerversammlung am Donnerstag, 12. April, um 19 Uhr in der Oskar-Schwenk-Schule abgehalten werden soll. Nicht ganz einverstanden war CDU-Sprecher Alf-Dieter Beetz. Dass ein zweigruppiger Kindergarten gebaut werden müsse, sei klar. Aber bei Baukosten von rund zehn Millionen, plus Grundstückserwerb, plus Bauherrenmarge für eine Gesamtwohnfläche in 31 Wohnungen von 2600 Quadratmetern errechne er Preise von 2700 bis 3500 Euro pro Quadratmeter. „Damit sind wir weit weg von kostengünstigen Wohnungen.“ Vorschlag der CDU daher: Man könne doch den Kindergarten solo bauen und den Rest des Geländes für Einzelbebauung freigeben und verkaufen. Dann könne sich jeder Bauherr individuell entscheiden, private Bauträger würden das dann vielleicht billiger hinkriegen.
Dem widersprach Ingrid Münnig-Gaedke: Bei dem CDU-Vorschlag würden wieder nur wie gewohnt Doppelhäuser entstehen mit dem damit einhergehenden Flächenverbrauch. Und dadurch würden auch keine günstigen Wohnungen entstehen.
Bürgermeister Michael Lutz gab zu bedenken, dass wenn man einen entsprechenden Bebauungsplan mit eingestreuten Baufenstern plane, man von der Gemeinde her keinen Einfluss mehr auf die Bauvorhaben hätte. Besonders wichtig war ihm, dass auch seniorengerechte, barrierefreie Wohnungen entstehen sollen, womit ein generationenübergreifendes Projekt verwirklicht werden könne.