

Kreis Böblingen/Kreis Calw. Die Volksbanken in den Landkreisen Böblingen und Calw konnten in einem Spannungsfeld von weltweiten Unsicherheiten, Krisen und Kriegen im zurückliegenden Geschäftsjahr ein ordentliches Ergebnis erzielen. „Der Erfolg unterstreicht die Stärke einer Arbeitsgemeinschaft von zehn unabhängigen Genossenschaftsbanken, die sich überregional austauschen und teils gemeinsam aktuellen Themen und Herausforderungen begegnen“, heißt es in einer Pressemitteilung.
Diese Bankengemeinschaft vereint dabei Institute unterschiedlicher Größe und steht für die gelebte Vielfalt des genossenschaftlichen Gedankens. Dazu gehören: Vereinigte Volksbanken, Volksbank in der Region, Volksbank Leonberg-Strohgäu, Volksbank Raiffeisenbank AmmerGäu, Raiffeisenbank im Kreis Calw, Volksbank Nordschwarzwald, VR-Bank Magstadt-Weissach, Raiffeisenbank Aidlingen, Genossenschaftsbank Weil im Schönbuch sowie die VR-Bank Ehningen-Nufringen.
Gemeinsam erreichen sie eine Gesamtbilanzsumme von 14,9 Milliarden Euro und sind mit 119 Geschäftsstellen sowie 198 Geldautomaten ein verlässlicher Partner für die Menschen vor Ort. Jürgen Held, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Leonberg-Strohgäu, berichtet: „Mit rund 2000 Mitarbeitenden betreuen die Institute ein Kredit- und Anlagevolumen von insgesamt 32,7 Milliarden Euro. Neben Einlagen und Krediten in den Bankbilanzen gehören dazu auch die Bestände unserer starken Verbundpartner wie etwa Union Investment, Bausparkasse Schwäbisch Hall, R+V oder easyCredit.“ Besonders erfreulich war abermals die Entwicklung im Wertpapierbereich: „Das gute Börsenjahr spiegelt sich in einem Wachstum der Wertpapieranlagen von nahezu 7 Prozent wider“, ergänzt Held.
Als Gemeinschaft fördern die Banken den kollegialen Austausch zu vielfältigen Themen. Ein großes gemeinschaftliches Projekt wurde im vergangenen Jahr auf Initiative der Vereinigte Volksbanken angestoßen: PIA – die Persönliche Immobilien-Assistentin vermittelt Interessenten an die richtigen Experten und begleitet online durch das persönliche Immobilienprojekt. Über die von neun Genossenschaftsbanken gemeinsam betriebene Online-Plattform „Wohnen in der Region“ (www.wohneninderregion.de) erhalten Kunden seit dem Frühjahr kostenlos umfangreiche Informationen und Schnellchecks zu den Themen Bauen, Kaufen und Modernisieren. So können Nutzer beispielsweise einfach und schnell Immobilien in der Region finden, den Wert der eigenen Immobilie ermitteln, eine Baufinanzierung berechnen, einen Modernisierungscheck durchführen, einen Bausachverständigen oder einen Notar finden und viele weitere Services nutzen. Jörg Niethammer, Vorstandsvorsitzender bei der Vereinigte Volksbanken gibt einen kleinen Ausblick. „Die Plattform entwickelt sich stetig weiter. Mittelfristig wollen wir hinter den Angeboten und Services ein regionales Netzwerk von Experten zur Verfügung stellen. Die Planung und die Umsetzung werden eine unserer nächsten Aufgaben sein.“
„40 Prozent der Einwohner im Geschäftsgebiet vertrauen den genossenschaftlichen Banken und besitzen ein Konto bei uns“, betont Jörg Stahl, Co-Vorstandssprecher bei der Volksbank in der Region. „Rund 250 000 Menschen sind als Mitglied zugleich Miteigentümer ihrer Bank und profitieren von attraktiven Dividenden, Vorteilsprogrammen und Vergünstigungen. Doch darauf dürfen wir uns nicht ausruhen.“
Abermals konnten die Immobilienvermittler im vergangenen Jahr eine positive Entwicklung verzeichnen: Mit ihrer Expertise konnten insgesamt 478 Immobilienobjekte erfolgreich vermittelt werden.
Die Digitalisierung schreitet weiter voran und verändert das Kundenverhalten nachhaltig. Jörg Stahl erläutert hierzu: „Die Nutzung kontaktloser Bezahlmöglichkeiten ist im vergangenen Jahr erneut um 15 Prozent gestiegen, während Barabhebungen weiter zurückgegangen sind.“ Das Interesse an digitalem Banking nimmt ebenfalls zu: Mehr als 70 Prozent der Girokontoinhaber nutzen inzwischen Online-Banking bequem von zu Hause aus.
Die Bankengemeinschaft trägt weiterhin maßgeblich zur regionalen Wertschöpfung bei: Rund 33,2 Millionen Euro an Steuern vom Einkommen und Ertrag fließen zurück in die Region, davon mehr als 15 Millionen Euro als Gewerbesteuer an Städte und Gemeinden.
Auch das soziale Engagement bleibt ein fester Bestandteil der genossenschaftlichen Verantwortung: Knapp 1,8 Millionen Euro hat die Bankengemeinschaft im vergangenen Jahr für Spenden, Sponsoring, durch Stiftungen sowie kostenlose Finanz- und Servicedienstleistungen bereitgestellt. Jürgen Held bekräftigt: „Wir stehen auch künftig zu unserer gesellschaftlichen Verantwortung – das gehört zur genossenschaftlichen Idee und ist heute aktueller denn je.“ Unterstrichen wird dies von allerhöchster Stelle: Die Vereinten Nationen haben 2025 als Jahr der Genossenschaften ausgerufen und damit die Aufmerksamkeit auf die weltweite Bedeutung von Genossenschaften gerichtet.