Weil der Stadt: Tipps und Hilfestellungen für die Engagierten
Weil der Stadt. Das Forum Zukunft 2025 des Lions Club Johannes Kepler Weil der Stadt/ Sindelfingen zog zahlreiche Ehrenamtliche aus der Region ins Klösterle in Weil der Stadt. Bei der traditionellen Diskussionsveranstaltung des Service-Clubs ging es in diesem Jahr um Tipps und Hilfestellungen für die Verantwortlichen und Engagierten in den lokalen Vereinen.
So wies Bürgermeister Christian Walter auf das großartige Ehrenamt in der Stadt hin. Vielleicht sei das Engagement in Weil der Stadt gerade deshalb so groß, weil die städtischen Mittel sehr begrenzt seien. Die Bürger würden die Sache selbst in die Hand nehmen. Michael Fritz, Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse Böblingen, dem Hauptsponsor des Abends, erwähnte, dass das Ehrenamt eine Säule sei, auf die unsere Gesellschaft nicht verzichten könne.
Drei Referenten
Unter Moderation von Susanne Wohmann gaben die drei Referenten Antje Becker, Carolin Bollinger und Dr. Christian Meyn zunächst erste Einblicke in drei überlebenswichtige Fragen für ehrenamtliche Vereinigungen: Wie gelangt man an Fördermittel, um die Aktivitäten des Vereins zu finanzieren? Wie können neue Mitglieder für den eigenen Verein begeistert und gewonnen werden? Und was kann getan werden, um Mitglieder dazu zu bewegen, Verantwortung in den Vereinsgremien zu übernehmen? Im Mittelpunkt des Abends standen allerdings die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die in Workshops die jeweiligen Themen diskutierten, ihre Erfahrungen austauschten und Hinweise und Tipps von den Referenten erhielten.
Antje Becker erläuterte, dass der Gewinn von Fördermitteln zu großen Teilen vom Geschick des Antragstellers abhänge. Dies könne gelernt werden. Ihr Tipp war, vor der Antragstellung immer eine telefonische Anfrage durchzuführen. Bei einem solchen Gespräch würde man meist unschätzbar wichtige Informationen für den Erfolg des Antrags erhalten.
Erst Zielgruppenanalyse
Carolin Bollinger riet Vereinen dazu, für die Mitgliedergewinnung zunächst eine Zielgruppenanalyse durchzuführen. Um Mitglieder zu halten, sei es wichtig, Wertschätzung zu zeigen und ihnen Mitbestimmungsmöglichkeiten zu bieten. Regelmäßige routinemäßige Wechsel bei den Vorstandsämtern seien dabei von Vorteil. Es lohne sich außerdem, auch dann junge Menschen zu begeistern, wenn erwartet werde, dass diese nach Schule und Ausbildung den Wohnort wechseln und damit ihr Engagement im Verein beenden würden. Sie wären insgesamt gesehen eine Bereicherung und würden sich dann auch am neuen Wohnort engagieren.
Umgekehrt profitierten die lokalen Vereine von Zugezogenen, die bereits am alten Wohnort Vereinsleben und Ehrenamt kennengelernt hatten. Christian Meyn schließlich ging es vor allem darum, Vereinsmitgliedern die Angst davor zu nehmen, Vorstand zu werden. Die Haftung von Vorstandsmitgliedern sei gesetzlich bereits privilegiert und faktisch ein ziemlicher Ausnahmefall. Er zählte die wenigen Situationen auf, bei denen Vorstände ein reales Haftungsrisiko hätten, wenn sie unsorgfältig handelten. Dies betreffe vor allen Dingen finanzielle und steuerliche Themen.
In kleineren Runden
Motiviert von den fruchtbaren Gesprächen und Diskussionen in den Workshops lud Präsident Karl Heinz Belser zu Getränken und Fingerfood ein, um in kleineren Runden die Themen des Abends noch einmal zu reflektieren. Bis lange nach dem offiziellen Ende standen die Teilnehmer noch beisammen und genossen die Gelegenheit, sich an diesem Abend vereinsübergreifend auszutauschen und zu motivieren.
Mit den Einnahmen des Forum Zukunft durch Sponsorenbeiträge und Spenden der Teilnehmer fördert der Lions Club Johannes Kepler auch in den nächsten Monaten gemeinnützige Projekte, insbesondere die Kinder und Jugendlichen in Weil der Stadt.
Der Lions Club Johannes Kepler
Der Lions Club Johannes Kepler wurde am 30. November 2003 gegründet und sich folgendes Ziel gesetzt: Unter dem Dach der Lions-Organisation aufmerksam und wach die Lebensbedingungen um uns herum zu beobachten und dort zu helfen, wo das staatliche Engagement endet. Hierzu nutzen die Mitglieder ihre Ressourcen, um mit Veranstaltungen Spenden für die Bedürftigen in der Region zu sammeln. Alles unter dem Motto: „We serve“.
Lions ist eine weltweite Vereinigung von Menschen, die in freundschaftlicher Verbundenheit bereit sind, sich den gesellschaftlichen Problemen unserer Zeit zu stellen und uneigennützig an ihrer Lösung mitzuwirken. Lions-Mitglieder verpflichten sich der Toleranz im menschlichen Zusammenleben und wollen insbesondere der Gemeinschaft dienen, freundschaftliche Beziehungen zwischen den Völkern entwickeln und dadurch den Weltfrieden festigen, ihren Mitmenschen in materieller und seelischer Not beistehen und die Kulturgüter sinnvoll bewahren.

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