Das Mahnmal unterhalb des Magstadter Rathauses für die in der Nazi-Zeit getöteten Sinti und Roma ist am Sonntag Treffpunkt für die Demonstration für die Demokratie. Bild: Reichert
Magstadt. „Wir brauchen ein klares Bekenntnis zur Demokratie“, hat Stephan Scheel mit dem Blick auf die Entwicklungen in den letzten Wochen in Deutschland festgestellt. Und weil es der Vorsitzende des Sportvereins Magstadt noch nie beim bloßen Zuschauen beließ, hat er die Initiative ergriffen. „Es ist Fünf vor Zwölf – wir stehen für unsere Demokratie auf“ ist das Motto einer von ihm organisierten Demonstration am Mahnmal für die im Dritten Reich deportierten Sinti und Roma – am Sonntag um 11.55 Uhr.
Alleine, sagt Stephan Scheel, hätte er die Vorbereitungen nicht stemmen können. Doch mit Bürgermeister Florian Glock, dessen Vorgänger Dr. Hans-Ulrich Merz, Pfarrer Dieter Heugel, dem Magstadter DRK-Vorsitzenden Wilhelm Vorreiter und dem Vorsitzenden des Vereins Lebenswertes Magstadt, Dieter Beuter, fand er Unterstützer. „Es geht nicht um Parteipolitik. Es geht nicht gegen links oder gegen rechts. Es geht um Demokratie. Wir wollen für unsere Freiheit und demokratische Grundordnung öffentlich einstehen.“
Das Ziel sei, der zunehmenden Spaltung der Gesellschaft, dem bröckelnden Zusammenhalt und dem abnehmenden Engagement des Einzelnen für die Gemeinschaft entgegen zu wirken. „Wie viele kommen werden, da habe ich keine Ahnung. Am liebsten wäre mir ganz Magstadt“, sagt Stephan Scheel. Nicht allein der Ort und die Uhrzeit haben Symbolcharakter. Um 12 Uhr wird die Glocke mit dem tiefsten Ton im Turm der evangelischen Kirche schlagen – die Friedensglocke. Stephan Scheel selbst, Dr. Merz, Pfarrer Heugel, Einzelpersonen und eventuell Vertreter der Gemeinderatsfraktionen werden Ansprachen zum Thema Demokratie halten.
Am Ende will Stephan Scheel zu einem Bündnis für die Demokratie einladen: „Es ist nicht nur wichtig, dass wir aufstehen, sondern wir anschließend stehen bleiben.“ Die Veranstaltung am Sonntag soll nur der Auftakt sein. Der Initiator: „Engagement für die Demokratie ist eine Daueraufgabe.“ Diese soll dann das Bündnis übernehmen – nicht erledigen, sondern die Erfüllung am Laufen halten.
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