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Zwei Nebenerwerbslandwirte helfen mit

Das Naturdenkmal „Unterer Buchgraben“ befreien 15 freiwillige Helfer von Reisig

Für die kommenden Monate sind bereits weitere Aktionen geplant.
Von Peter Maier
Der  Reisig wurde auf einem Anhänger gesammelt und später abtransportiert.

Der Reisig wurde auf einem Anhänger gesammelt und später abtransportiert.

Bild: z

Kreis Böblingen. Im Naturdenkmal „Unterer Buchgraben“ bei Herrenberg-Haslach gab es eine umfangreiche Landschaftspflegeaktion des NABU Gärtringen-Herrenberg-Nufringen. Insgesamt folgten 15 engagierte Helfer dem Aufruf und halfen mit, den Buchgraben möglichst optimal für das Jahr vorzubereiten. Unterstützt wurde der NABU von den örtlichen Nebenerwerbslandwirten Tobias Olbrich sowie Michael und Marc Heininger, die mit ihren Traktoren mehrere Anhänger in das schwer zugängliche Gebiet stellten und mehrfach Reisig abfuhren.

Führung mit 100 Personen im März

Ende März fand eine Führung durch den Buchgraben im Rahmen des 1250-jährigen Ortsjubiläums von Haslach statt, bei der über 100 Personen teilnahmen. Dabei wurde der aktuelle Stand der Arbeiten zur ökologischen Aufwertung des Naturdenkmals präsentiert. Der Buchgraben ist im östlichen Teil durch flächige Halbtrockenrasenflächen gekennzeichnet, die bei gutem Erhaltungszustand eine sehr hohe Artenvielfalt aufweisen. Zusätzlich gibt es besonnte Steilwände, Streuobstbäume, Hecken und markante Einzelbäume im Gebiet. Hier kommen seltene Arten wie der Wegerich-Scheckenfalter, der Magerrasen-Perlmuttfalter und die Kartäusernelke vor, die auf offene und nährstoffarme Lebensräume angewiesen sind.

Das Ziel der Aktion des NABU war es, die wertvollen südexponierten Magerrasenflächen freizuhalten und damit die Artenvielfalt im Gebiet zu sichern.

Besonders wichtig war es, verbliebenes Reisig rechtzeitig zu entfernen, bevor es in die sensiblen Magerrasenflächen einwächst und damit die typischen Pflanzen- und Tiergesellschaften gefährdet. „Früher wurde der Aufwuchs als Tierfutter sowie Reisig und Holz als Brennstoff genutzt“, weiß der Haslacher Nebenerwerbslandwirt Tobias Olbrich. Mit Motorsägen, akkubetriebenen Säbelsägen und Astscheren wurden einige der im Frühjahr gefällten Bäume entastet und das anfallende Reisig händisch von den Flächen entfernt. Bereits zuvor hatte Tobias Olbrich mit einer Seilwinde Bäume aus den steilen Hanglagen gezogen, um eine bessere Erreichbarkeit und ein sicheres Arbeiten zu ermöglichen. Im Laufe des Tages füllten die Helfer vier große landwirtschaftliche Anhänger mit Reisig. Die Stadt Herrenberg unterstützte die Maßnahme, indem sie den Landwirten eine Aufwandsentschädigung zahlte, um die anfallenden Kosten zu decken. „Es ist beeindruckend, was an einem Tag geschafft werden kann, wenn viele Hände zusammenarbeiten“, äußerte sich NABU-Sprecher Yannick Mauch anerkennend über die Arbeit der Ehrenamtlichen. „Dank der vielen Helfer konnten wir die besonders wichtigen südexponierten Hangflächen komplett von Reisig befreien.

Für dien nächsten Monate sind bereits weitere Aktionen geplant, um das Naturdenkmal in einem guten ökologischen Zustand zu halten.