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Umweltschutz mit Technik

EU-Projekt Decide tagt zur Kreislaufwirtschaft in Böblingen

Partner aus zehn Ländern entwickeln digitale Lösungen für nachhaltiges Wirtschaften.
Von Henrik Claasen
Gruppenfoto der teilnehmenden Projektpartner im Decide-Projekt.

Gruppenfoto der teilnehmenden Projektpartner im Decide-Projekt.

Bild: Bianca Gottwald

Böblingen. Wie können kleine und mittlere Unternehmen umweltfreundlicher wirtschaften – und dabei von der Digitalisierung profitieren? Mit dieser Frage haben sich in dieser Woche Fachleute aus zehn Ländern beim internationalen Partnertreffen des EU-Projekts Decide im Zentrum Digitalisierung Region Stuttgart beschäftigt.

Das Projekt mit dem vollständigen Namen „Digital Services for Circular Economy“ will Firmen dabei unterstützen, nachhaltige Geschäftsmodelle zu entwickeln. Dabei sollen digitale Werkzeuge helfen, Ressourcen zu sparen, Abfälle zu vermeiden und Prozesse effizienter zu gestalten – also: Kreislaufwirtschaft in der Praxis.

In Böblingen ging es nun in die zweite Projektphase. Nach einem erfolgreichen ersten Jahr soll das, was bisher entwickelt wurde, in echten Unternehmen ausprobiert werden. Dazu zählen digitale Tools und Schulungsmaterialien, die in sogenannten „Pilotprojekten“ getestet und angepasst werden.

Praxis trifft Austausch

Bereits am Vortag hatten sich die Projektpartner im Stuttgarter Pop-up Space „Re:Thinking – Kreislaufwirtschaft erleben“ über regionale Ansätze ausgetauscht. In Böblingen standen dann praxisnahe Workshops, Fallstudien und interaktive Formate auf dem Programm. Dabei ging es zum Beispiel um die Frage, wie digitale Lösungen in kleinen Betrieben angewendet werden können – und wie Mitarbeitende dabei am besten geschult werden.

„Der Austausch war intensiv und sehr produktiv“, sagte Projektleiterin Severine Dommer vom Zentrum Digitalisierung Region Stuttgart. „Wir konnten unsere Methoden direkt an einem realitätsnahen Beispiel testen.“

Auch Zentrums-Geschäftsführer Dr. Claus Hoffmann sieht im Projekt große Chancen: „Mit Decide zeigen wir, wie Digitalisierung und Nachhaltigkeit zusammenwirken können. Das stärkt nicht nur unsere Region, sondern den gesamten Donauraum.“

Bis Mitte 2026 wird das Projekt mit knapp drei Millionen Euro aus EU-Mitteln gefördert. Die beteiligten Partner kommen unter anderem aus Deutschland, Österreich, Ungarn, Rumänien und Serbien. Gemeinsam wollen sie Lösungen entwickeln, die über die Projektlaufzeit hinaus Wirkung zeigen – in Form von digitalen Werkzeugen, Schulungen und praktischer Hilfe für Unternehmen.

In den kommenden Monaten plant das Zentrum weitere kostenfreie Workshops für interessierte Firmen. Termine und Anmeldung online.